Übernahme

C.H. Beck übernimmt Unionsverlag

23. August 2023
Redaktion Börsenblatt

Der Zürcher Unionsverlag wird künftig unter dem Dach der Münchner Verlagsgruppe C.H. Beck weitergeführt. Das teilt der Unionsverlag mit.

Bild von Lucien Leitess

Lucien Leitess

Das Programm des Unionsverlags soll mit dem bisherigen Team am Zürcher Standort weitergeführt werden. Auch die Ansprechpersonen bleiben erhalten. Das geht aus der Pressemitteilung hervor. Lucien Leitess, der den Verlag 1975 gründete, werde den Übergang bis mindestens Ende 2024 begleiten.

C.H.Beck hat das Aktienkapital des Verlags rückwirkend per 1. Januar 2023 übernommen. Jonathan Beck, Verleger des Bereichs Literatur – Sachbuch – Wissenschaft bei C.H.Beck, zeichnet als Präsident des Verwaltungsrates der Unionsverlag AG.

„Ich bin glücklich, in C.H.Beck für die Zukunft einen verlässlichen Partner gefunden zu haben, mit dem wir die Programmorientierung und den guten Geist guten Büchermachens teilen“, sagt Lucien Leitess. „Immerhin haben sich die beiden Verlage schon 1988 über den Nobelpreis für ihren gemeinsamen Autor Nagib Machfus gefreut. Das weltoffene Programm und das Beharren auf literarischer Qualität, wie es bei C.H.Beck verfolgt wird, hat mich schon immer beeindruckt. C.H.Beck ist ein großes, aber mit persönlichem Engagement geführtes, unabhängiges Familienunternehmen, also eine gute neue Heimat für den Unionsverlag auf dem Weg in die Zukunft.“

Jonathan Beck ergänzt: „Der Unionsverlag ist mit seiner weltumspannenden Autor:innenschaft ein geheimer Riese unter den Literaturverlagen. Meine Kolleg:innen und ich freuen uns sehr, ihn und das Zürcher Team in der Mediengruppe C.H.Beck begrüßen zu dürfen. Lucien Leitess, dessen Lebenswerk ich über alle Maßen bewundere, bin ich für sein in uns gesetztes Vertrauen dankbar. ‚Die Welt im Buch‘ – ‚Weil die Welt weit ist‘: Die Motti der beiden Verlage ergänzen sich jetzt unter einem Dach. Ich bin sehr gespannt auf die Früchte dieser neuen literarischen Verbindung.“

Über den Unionsverlag:

Der Unionsverlag wurde 1975 am Küchentisch gegründet. Er widmete sich von Anfang an der internationalen Literatur, auch aus bislang vernachlässigten Regionen. Im Laufe der Jahrzehnte wuchs er mit den von ihm betreuten Autorinnen und Autoren: Nagib Machfus (Nobelpreis 1988), Tschingis Aitmatow, Yaşar Kemal (Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1997), Assia Djebar (Friedenspreis 2000), Mo Yan (Nobelpreis 2012). Das lieferbare Verlagsprogramm umfasst über 700 Werke von ca. 600 Autor:innen aus 70 Ländern, übersetzt aus ca. 40 Originalsprachen. Darunter sind u. a. Leonardo Padura, Garry Disher, Petra Ivanov, Martina Clavadetscher, Claudia Piñeiro und Patrícia Melo. In der eigenen Taschenbuchreihe erscheinen neben ausgewählten Lizenzen anderer Verlage Neuausgaben von Autoren wie Colin Dexter und Tony Hillerman