dfv holt Tochterverlag nach Frankfurt

Buchprogramm bei Matthaes läuft aus

12. Oktober 2020
Redaktion Börsenblatt

Die Corona-Krise trifft die Gastro-Szene besonders hart – das bleibt nicht ohne Folgen für die kulinarische Verlagswelt: Die dfv Mediengruppe gliedert die Geschäftsbereiche des Stuttgarter dfv Matthaes Verlags organisatorisch in ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main ein. Das Buchprogramm von Matthaes, darunter Fachtitel für die Gastronomie und Profikochbücher, soll auslaufen.

Der Matthaes Buchverlag ist Spezialist für kulinarische Fachbücher, oft von Spitzenköch*innen fürs Fachpublikum geschrieben. Außerdem erscheint bei Matthaes unter anderem die „ahgz – Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung“.

Bislang war das Tochterunternehmen des Deutschen Fachverlags (dfv) in Stuttgart zuhause. Mit der organisatorischen Umstrukturierung werde nun auch die Standortverlegung nach Frankfurt im Laufe des kommenden Jahres verbunden sein, teilt die dfv Mediengruppe mit. Zur Zukunft des Buchprogramms heißt es auf Börsenblatt-Nachfrage: „Der Matthaes Buchverlag wird zum Jahresende sein aktives Buchprogramm auslaufen lassen“, ausgewählte Buchprojekte sollten künftig im Bereich dfv Corporate Media realisiert werden.

Eine kurzfristige Erholung der Hotel- und Gastronomiebranche ist angesichts der aktuellen Corona-Situation nicht zu erwarten.

Sönke Reimers, bei der dfv Mediengruppe Sprecher der Geschäftsführung

Doppelstrukturen sollen aufgelöst werden

"Die Hotel- und Gastronomiebranche als wichtigster Zielmarkt des dfv Matthaes Verlags ist in erheblichem Umfang von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen", so Sönke Reimers, gemeinsam mit Peter Esser Sprecher der Geschäftsführung der dfv Mediengruppe, zur Neustrukturierung bei Matthaes: "Eine kurzfristige Erholung ist angesichts der aktuellen Corona-Situation nicht zu erwarten. Vor diesem Hintergrund haben wir uns gemeinsam mit Gesellschaftern und Aufsichtsrat dazu entschlossen, die Stuttgarter Geschäftsbereiche in die Frankfurter Organisation zu integrieren." 

Mit diesem Schritt würden bestehende, kostenintensive Doppelstrukturen aufgelöst und eine höchstmögliche Zahl von Arbeitsplätzen gesichert, heißt es weiter. Aktuell arbeiten beim dfv Matthaes Verlag 54 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Die konkreten Umbaupläne am dfv-Sitz Frankfurt

Die Neustrukturierung betrifft in erster Linie das Zeitschriftengeschäft:

  • die „ahgz – Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung“ und die gastronomischen Medien der dfv Mediengruppe werden mit dem Flaggschiff food service im neuen Verlagsbereich „dfv Hospitality Media“ zusammengeführt.
  • Die Gesamtverlagsleitung übernimmt Joachim Eckert, aktuell Geschäftsführer des dfv Matthaes Verlags. Er berichtet an dfv Geschäftsführer Markus Gotta.
  • Christiane Pretz, bisher Verlagsleiterin Gastronomische Fachmedien, und Marc D´Addetta, bisher Anzeigenleiter Hotellerie und Gastronomie, teilen sich die operative Führung.
  • Die redaktionelle Gesamtleitung liegt künftig bei Boris Tomic, der weiterhin auch als Chefredakteur von food service agiert. Gemeinsam mit ahgz Chefredakteur Rolf Westermann und gv-praxis Chefredakteur Burkart Schmid bildet Tomic die Chefredaktion der zusammengeführten Redaktionseinheit.
  • Der Verlagsbereich Back, zu dem die Allgemeine BäckerZeitung (ABZ) und Konditorei & Café (KOCA) gehören, wird mit dem Verlagsbereich der fleischwirtschaftlichen Medien unter der Leitung von Gesamtverlagsleiter Christian Schnücke zusammengeführt. Chefredakteur von ABZ und KOCA bleibt Arnulf Ramcke.