Halbjahresbilanz

Bertelsmann mit leichtem Umsatzwachstum

30. August 2023
Redaktion Börsenblatt

Bertelsmann hat im ersten Halbjahr 2023 erneut einen Rekordwert beim Konzernumsatz erwirtschaftet. Das operative Ergebnis bleibt knapp hinter dem Vorjahreswert zurück. Das Unternehmen zieht Bilanz.

"Wir freuen uns über ein gutes erstes Halbjahr und sind zufrieden mit der geschäftlichen Entwicklung. Der Konzernumbau mit dem Aufbau neuer Geschäfte und vor allem unsere Boost-Strategie machen sich zunehmend bemerkbar", so Thomas Rabe, Vorstandsvorsitzender von Bertelsmann. "So verbuchen wir trotz eines schwierigen makroökonomischen Umfeldes einen Rekordumsatz und ein hohes operatives Ergebnis."

Bertelsmanns erstes Halbjahr 2023:

Der Konzernumsatz von Bertelsmann stieg im Vergleich zum Vorjahr um 4,5 Prozent auf den Rekordwert von 9,7 Mrd. Euro (H1 2022: 9,3 Mrd. Euro) an. Das organische Umsatzwachstum betrug 2,3 Prozent.

Das Operating EBITDA lag mit 1.275 Mio. Euro (H1 2022: 1.429 Mio. Euro) auf einem weiterhin hohen Niveau, allerdings unter dem Wert des Vorjahres. Insbesondere die RTL Group verzeichnete durch schwache TV-Werbemärkte und höhere Streaming-Investitionen einen Rückgang beim operativen Ergebnis. Ergebniszuwächse im zweistelligen Millionenbereich erzielten hingegen BMG, Arvato Group und Bertelsmann Education Group – auch infolge der Boost-Investitionen. Im ersten Halbjahr zahlte Bertelsmann Inflationsausgleichsprämien an Mitarbeitende im mittleren zweistelligen Millionenbereich.

Das Konzernergebnis betrug 260 Mio. Euro (H1 2022: 492 Mio. Euro) und lag damit unter dem Wert des Vorjahres. Ursache hierfür waren unter anderem das geringere operative Ergebnis sowie diverse Restrukturierungen. Hierzu gehörten die Neuaufstellung des Publishing-Bereichs bei RTL Deutschland, die Neuausrichtung des US-Geschäfts bei Penguin Random House und die Tiefdruck-Standortschließungen bei Bertelsmann Marketing Services.

Und das Buchgeschäft?

In seinen Halbjahresbilanzen wirft der Konzern immer nur einen sehr kurzen Blick auf das Buchgeschäft. Insgesamt erreichte die Penguin Random House Verlagsgruppe einen Konzernumsatz von 2.098 Millionen Euro (H1 2022: 1.916 Millionen Euro). Das operative Ergebnis blieb mit 258 Millionen Euro etwa gleich (H1 2022: 257 Millionen Euro).

In den USA stockte PRH seine Beteiligung am Verlag Sourcebooks auf einen Mehrheitsanteil auf und erwarb das Verlagsvermögen des Sachbuchverlags Callisto Media. Beide gehören nach Unternehmensangaben zu den am schnellsten wachsenden Verlagen der USA. Im Mai übernahm die Penguin Random House Grupo Editorial Verlage aus Barcelona außerdem einen der führenden unabhängigen Verlage Spaniens.

Wachstumstreiber war außerdem die Bertelsmann Education Group – vorangetrieben durch Afya, ein führender Anbieter für medizinische Aus- und Weiterbildung sowie für digitale Lösungen für Ärzte in Brasilien.

Rolf Hellermann, Finanzvorstand von Bertelsmann, sagte: „Für das Gesamtjahr geht Bertelsmann insgesamt von einem positiven Geschäftsverlauf aus. Wir schärfen unseren Ausblick für 2023 und rechnen – vor möglichen Auswirkungen des geplanten Verkaufs unserer Majorel-Anteile – mit einem moderaten Umsatzanstieg sowie unverändert einem stabilen operativen Ergebnis.“

Thomas Rabe weiter: „Seit 2021 haben wir bereits 3,3 Milliarden Euro in unsere Boost[1]Strategie investiert. Wir werden unsere Boost-Pläne trotz eines herausfordernden Umfelds weiter umsetzen und bis 2026 fünf bis sieben Milliarden Euro investieren, um Bertelsmann auf ein noch höheres Umsatz- und Ergebnisniveau zu bringen.“