Independent-Auszeichnung

Berliner Verlagspreis 2022 vergeben

13. November 2022
Redaktion Börsenblatt

Der Berliner Verlagspreis 2022 wurde am heutigen Sonntag im Rahmen eines feierlichen Festakts im Deutschen Theater Berlin verliehen. Von den drei Hauptpreisträgern widmet sich ein Verlag der grafischen Kunst, einer den osteuropäischen Künstlern und ein Verlag wurde nicht in Berlin, sondern vor 26 Jahren in Heidelberg gegründet. 

Mit dem Großen Berliner Verlagspreis, dotiert mit 35.000 Euro, prämierte die Jury den avant-verlag.

„Der Berliner avant-verlag wird mit seinen Veröffentlichungen und seinem Programm auch international seit vielen Jahren für das Besondere, Anspruchsvolle, Künstlerische und Eigene in der Welt der Graphic Novels und Comics wahrgenommen und geschätzt. Persönliche und politische Geschichten, historische und gegenwärtige Geschichten, Künstler:innen mit eigener Bildersprache, der Mut und die Freude an Neuem, die erkennbare Lust an der Innovation und dem Kreativen, die Auswahl der Titel, die langjährige Zusammenarbeit mit Autor:innen, sind für uns augenfällige Merkmale der auszeichnungswürdigen verlegerischen Arbeit dieses Verlags“, so Jurymitglied Olivia Wenzel in ihrer Laudatio auf den avant-verlag.

Die zwei mit jeweils 15.000 dotierten Berliner Verlagspreise gingen an den Verlag Ciconia Ciconia und an den Elfenbein Verlag.

Den ciconia ciconia Verlag haben der Autor und Grafikdesigner Dmitri Dergatchev und der Kunst- und Medienhistoriker Wladimir Velminski im Sommer 2015 gegründet. Der Verlag möchte vor allem osteuropäischen Künstlern und Schriftstellern sowie ihren Narrativen die Möglichkeit zum Erscheinen geben, informiert der Verlag auf seiner Website.

Der Elfenbein Verlag wurde 1996 in Heidelberg von Ingo Držečnik und Roman Pliske gegründet. Seit 2001 hat der Verlag in Berlin seinen Sitz. Verleger Ingo Držečnik bringt internationale Literatur aller Gattungen heraus sowie Werke der literaischen Moderne. 

Ebenfalls nominiert für den Berliner Verlagspreis 2022 waren die Verlage Assoziation A, eta Verlag und Kanon Verlag, sie erhalten jeweils eine Anerkennung in Höhe von 1.000 Euro.

„Mit der gemeinsamen Auslobung des Berliner Verlagspreises wird die Bedeutung des Kultur- und Wirtschaftsguts Buch und die der Verlagsstadt Berlin noch einmal unterstrichen“, so Klaus Lederer, Senator für Kultur und Europa, in seinem Grußwort. „Wir spüren die Liebe der Verlegerinnen und Verleger zum anspruchsvollen und aufwändig gestalteten Buch. Damit führen uns die Ausgezeichneten nicht auf ausgetretene Pfade, sondern zeigen uns immer wieder neue, spannende verlegerische Wege. Wir profitieren davon im Sinne intellektueller Vielfalt – jenseits von Bestsellerlisten und marktgängigen Formaten. Dafür kann ich nur meine Hochachtung aussprechen.“, betonte Stephan Schwarz, Senator für Wirtschaft, Energie und Betriebe.

Der diesjährigen Jury gehörten an: Cornelia Geißler (Kulturredakteurin der Berliner Zeitung), Volker Heller (Vorstand und Generaldirektor der Stiftung Zentral- und Landesbibliothek Berlin), Manja Hellpap (Gestalterin bei typografie.berlin), Christian Ruzicska (Secession Verlag, Großer Berliner Verlagspreis 2021), Nina Wehner (Inhaberin der Buchhandlung Die Buchkönigin) und Olivia Wenzel (Autorin).

 

Über den Berliner Verlagspreis

Der mit insgesamt 68.000 Euro dotierte Berliner Verlagspreis wird seit 2018 von den Berliner Senatsverwaltungen für Kultur und Europa sowie für Wirtschaft, Energie und Betriebe gemeinsam vergeben. Das Projektmanagement liegt beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband Berlin-Brandenburg. Für den Preis konnten sich Verlage mit einem Jahresumsatz von bis zu zwei Millionen Euro und einem Berliner Firmensitz bewerben. Von der Vergabe ausgeschlossen sind Verlage, die sich mehrheitlich im Besitz einer größeren Verlagsgruppe befinden – sofern diese mehr als zwei Millionen Euro Gesamtumsatz erwirtschaftet.
2021 wurden der Secession Verlag, der Verlag Das Kulturelle Gedächtnis und das Verlagshaus Jacoby & Stuart ausgezeichnet.