Bastei Lübbe: Bilanzpressekonferenz

Fokus auf Kerngeschäft zahlt sich aus

13. Juli 2021
Christina Schulte

Für Bastei Lübbe war das Geschäftsjahr 2020/2021 nach eigenen Angaben ein gutes Jahr. Der Konzernumsatz ist um 13,7 Prozent auf über 92 Millionen Euro angestiegen. 

Das börsennotierte Unternehmen erzielte damit in diesem Jahr ein Umsatzplus von 11,2 Millionen Euro, wie Joachim Herbst, Sprecher des Vorstands der Bastei Lübbe AG. am Dienstag bei der digitalen Bilanzpressekonferenz ausführte. Das Konzernergebnis konnte von 4,1 Millionen Euro auf 10,9 Millionen Euro gesteigert werden.

Grund für das gute Jahresergebnis waren laut Herbst Bestseller, das Verlagsprogramm und der Anstieg der digitalen Umsatzerlöse.

Konzentriert habe man sich dieses Jahr auf das Verlagsgeschäft über die klassischen Kanäle und digitale Formate im eBook und Audio. Autoren wie Ken Follett, Dirk Rossmann und Jeff Kinney sowie die Nachfrage nach Titeln aus der Midlist seien Gründe für die positive Entwicklung (unter Midlist-Titeln versteht Bastei Lübbe Bücher mit einer Auflage von 15.000 bis 20.000 Exemplaren, gern auch Serientitel). Der Konzernumsatz von 92,7 Millionen Euro „lag deutlich über den durch die Pandemie reduzierten Erwartungen zu Beginn des Geschäftsjahrs“, sagte Herbst. Unterjährig habe man die Prognose zweimal erhöht.

  • Segment Buch: Umsatz stieg um 11,7 Millionen Euro auf 85,5 Millionen Euro, EBIT: 9,7 Millionen Euro
  • Segment Romanhefte: Umsatz von 7,2 Millionen Euro (Vorjahr 7,7 Millionen Euro)

Das Konzern-EBIT – also der Gewinn ohne Zinsen und Steuern – ist im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Millionen Euro auf 10,9 Millionen Euro gestiegen. Maßgeblich für die EBIT-Steigerung seien die gestiegenen Umsatzerlöse bei annähernd gleichbleibenden Fixkosten. "Zudem verfügen wir über zunehmend effiziente Kostenstrukturen und Covid-19-induzierte Einsparungen", sagte der CEO. So seien etwa die Messe- und Reisekosten gegen Null gegangen.

Im Verlagsranking 2020 sei Bastei Lübbe der umsatzstärkste Publikumsverlag ohne Konzernanbindung. Angeführt werde das Ranking von der Verlagsgruppe Penguin Random House mit 297 Millionen Euro Umsatz, danach folge Carlsen mit Erlösen von 90,2 Millionen Euro. Nach Bastei Lübbe kommen Ravensburger mit 73 Millionen Euro und dtv mit 64 Millionen Euro.

Dividendenzahlung geplant

Das abgelaufene Geschäftsjahr bestätige Bastei Lübbes strategische Ausrichtung. „Die Fokussierung auf eine zielgruppenorientierte Ausrichtung an den Bedürfnissen und Wünschen der Leserinnen und Leser verbunden mit dem Ausbau der digitalen Angebote erweist sich als richtig", so Herbst. Die Corona-Pandemie habe das Geschäft erheblich beeinflusst, Prozesse mussten kurzfristig angepasst werden. „Es hat sich ausgezahlt, dass wir auf Kurzarbeit und Programmkürzungen verzichtet haben und stattdessen mit zahlreichen Novitäten und innovativen virtuellen Formaten gemeinsam mit unseren Partnern im Buchhandel unsere Leserinnen und Leser auch während der Krise erreicht haben."

Infolge der Geschäftsentwicklung werde man der Hauptversammlung die Zahlung einer Dividende von 29 Cent je Aktie vorschlagen, die sich aus der regulären Dividende von 25 Cent und einer Sonderdividende von 4 Cent ergibt.

Das erwartet Bastei Lübbe vom laufenden Geschäftsjahr

Seit dem 1. April läuft das neue Geschäftsjahr. Mit neuen Büchern von Dirk Rossmann, Ken Follett und Jeff Kinney erwarte man weiteres Wachstum. Der Konzern strebe eine leichte Umsatzsteigerung bei einer Spanne zwischen 90 und 95 Millionen Euro und ein EBIT zwischen 11 und 12 Millionen Euro an.

Bis zum Ende des Geschäftsjahres 2022/2023 wolle der Vorstand den Umsatz auf circa 100 Millionen Euro steigern - bei einer EBIT-Marge zwischen 11 und 12 Millionen Euro, kündigte Herbst an.

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