Berliner Verlagspreis 2020

AvivA Verlag: „Bewunderungswürdiger Alleingang“

25. November 2020
Redaktion Börsenblatt

Der Große Berliner Verlagspreis geht an diesem Jahr an den AvivA Verlag. Zwei weitere Preise wurden vergeben. Die Sieger könnten unterschiedlicher nicht sein.

Die Gewinner*innen des Berliner Verlagspreises 2020 waren gestern live im Radio verkündet worden:

Mit dem Großen Berliner Verlagspreis, dotiert mit 35.000 Euro, prämierte die Jury den AvivA Verlag.

Die zwei mit jeweils 15.000 dotierten Berliner Verlagspreise gingen an:

radioeins vom Rundfunk BerlinBrandenburg (rbb) stellte die Preisträger*innen in einer Sondersendung moderiert von Knut Elstermann ab 20 Uhr vor.

„Die drei prämierten Verlage könnten in ihrer Ausrichtung nicht unterschiedlicher sein und spiegeln mit ihren Programmen die Bandbreite der Berliner Verlagslandschaft wider, die wir mit diesem Preis fördern möchten“, so Ramona Pop, Bürgermeisterin und Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe und Klaus Lederer, Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa.

Verlage auf der Shortlist

Für den Berliner Verlagspreis 2020 waren darüber hinaus nominiert:

  • hochroth Berlin
  • Secession Verlag
  • Verlag Das kulturelle Gedächtnis

Die drei Shortlist-Platzierten erhalten jeweils eine Anerkennung in Höhe von 1.000 Euro.

Jurybegründung:

Der AvivA-Verlag habe „durch sein Profil, seine Vielfalt, Kontinuität und Konsequenz überzeugt“, so Jury-Mitglied Ruth Klinkenberg in ihrer Laudatio. Der Verlag widme sich weiblichen Stimmen, Autorinnen und Biographien. „Er gräbt vergessene Texte aus und macht sie wieder oder erstmalig zugänglich“, heißt es weiter. Verlegerin Britta Jürgs gelinge es in „hervorragende Weise, und weitgehend in einem bewunderungswürdigen Alleingang, mit viel Engagement und ansteckender Begeisterung ihr Programm dem Buchhandel und den Leserinnen und Lesern nahezubringen.“ Rund 80 Titel des Verlags sind aktuell lieferbar.

Die beiden anderen Preisträger, Edition Orient und der Quer Verlag stünden für notwendige und bereichernde Bücher, die zur kulturellen Vielfalt beitrügen. Jury-Mitglied Kristine Listau lobte den ältesten schwul-lesbischen Verlag Deutschlands, der sich seit mehr als 25 Jahren am Markt behauptet: „Insbesondere das Wissen der beiden Verleger_innen, ihren guten Instinkt für Texte und Autor_innen, ihre Disziplin (wahrscheinlich bis hin zur Selbstausbeutung) und auch ihr Händchen fürs Geschäft“ habe dies möglich gemacht.

Über den Berliner Verlagspreis

Der mit insgesamt 68.000 Euro dotierte Berliner Verlagspreis wird seit 2018 von den Berliner Senatsverwaltungen für Kultur und Europa sowie für Wirtschaft, Energie und Betriebe gemeinsam einmal im Jahr vergeben. Das Projektmanagement liegt beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels Landesverband BerlinBrandenburg e. V. Für den Preis können sich alle unabhängigen Verlage mit einem Jahresumsatz von bis zu zwei Millionen Euro und einem Berliner Firmensitz bewerben. 2019 wurden der Berenberg Verlag, der Verbrecher Verlag, die edition.fotoTAPETA und der Verlag KOOKbooks ausgezeichnet. 2018 ging der Preis an den Verlag Klaus Wagenbach, den Reprodukt Verlag und das Verlagshaus Berlin.

Der diesjährigen Jury gehörten an: Heinrich von Berenberg (Berenberg Verlag), Prof. Andreas Degkwitz (Universitätsbibliothek der Humboldt Universität zu Berlin), Ruth Klinkenberg (Geschäftsführerin der Marga Schoeller Bücherstube), Nadine Kreuzahler (Kulturredakteurin beim rbb), Kristine Listau (Verbrecher Verlag), Kat Menschik (Illustratorin) und Caca Savic (Autorin).