Der mit 35.000 Euro dotierte Kurt-Wolff-Preis 2023 geht an den Alexander Verlag Berlin, der seit genau vierzig Jahren „mit sicherem Griff gut gemachte Bücher zu Theater und Film“ sowie literarische und essayistische Texte publiziere, teilt die Kurt Wolff Stiftung mit. Das Theater- und Filmbuchprogramm umfasst Autobiografien, Interviewbände und Künstler:innentexte, Monografien und praxisorientierte Fachbücher. "Immer wieder gab es Ausflüge in literarische Gefilde: u. a. mit einer neunbändigen Jörg-Fauser-Werkausgabe, der auf 25 Bände angelegten Ross-Thomas-Edition, Literatur aus Afrika (Amos Tutuola, Chinua Achebe, Aimé Césaire) und den Niederlanden (Louis Paul Boon, Jan Wolkers). Zuletzt erschienen Bücher von Guy de Maupassant und Alphonse
Daudet in wunderbarer Zusammenarbeit mit der Übersetzerin Elisabeth Edl", hebt die Jury hervor. Bestseller gäbe es keine, aber "diverse Longseller".
„Mit Veröffentlichungen von Fritz Kortner, Ingmar Bergman, Peter Brook, Heiner Müller, und Frank Castorf, mit den Reihen Nahaufnahme, Kreisbändchen und Postdramatisches Theater in Porträts belegt der Verlag, dass Literatur zu einzelnen Künsten nicht nur die Fachwelt etwas angeht, sondern eingreifend sein kann, und zwar gesellschaftlich, kunstpolitisch und ästhetisch.“
Der Verlag hatte mit seiner36-stündigen Audiosammlung »MÜLLER MP3« mit Heiner-Müller-O-Tönen den Deutschen Hörbuchpreis 2012 und wurde 2019 mit dem Deutschen Verlagspreis ausgezeichnet.