"Willkommen im falschen Film" (erschienen am 2. November bei Piper) hat die Kabarettistin Monika Gruber zusammen mit dem Journalisten Andreas Hock geschrieben. Die beiden hatten schon für den Bestseller "Und erlöse uns von den Blöden" (Piper, 2020) zusammengearbeitet. Für das aktuelle Buch müssen sich die Autoren und der Piper Verlag sich nun mit Verleumdungsvorwürfen auseinandersetzen, berichtet der "Spiegel". Eine Betroffene schreibe auf Instagram, sie müsse sich "rassistische und ehrverletzende (plus falsche) Behauptungen" nicht gefallen lassen.
Worum geht es? Das Buch zitiert einen Tweet von Roma Maria Mukherjee aus dem März, so der "Spiegel", in dem sie vor rechter Unterwanderung von Hobbykreisen warne: "Rechtsextreme Frauen unterwandern aktuell aktiv auch die textile Hobbyszene (z. B. zum Thema Stricken). Bitte setzt euch aktiv damit auseinander, wer was anbietet und wer Angebote bietet." Im Buch von Gruber und Hock komme Mukherjee damit nicht gut weg. Als "Schwurbelgut" bezeichne Gruber den Tweet, widme ihm mehrere Absätze (aus denen der "Spiegel" zitiert).
Auf sozialen Medien sorge die Textpassage für einen Shitstorm, so der "Spiegel", viele Nutzerinnen und Nutzer würden sich auf der Plattform X oder auf Instagram mit Mukherjee solidarisieren. Mukherjee selbst schreibe auf X, dass es wohl gar nicht um Satire ginge.
Den Tweet rein satirisch zu zerlegen, sei legal, formuliere der Rechtsanwalt Chan-jo Jun ebenfalls auf X. Doch mache die Textstelle zwei falsche Tatsachenbehauptungen: Einerseits, dass Mukherjee sich als Influencerin bezeichne. Andererseits, dass sie mit falschem Namen aufgetreten sein könnte. Falsche Tatsachenbehauptungen seien als üble Nachrede nicht von der Meinungsfreiheit des Grundgesetzes gedeckt, so der Anwalt. Mögliche rechtliche Folgen könnten ein Verbot des Vertriebes, Schadensersatz und Widerrufsansprüche sein.