Halbzeitbilanz Frankfurter Buchmesse

Über 100.000 Fachbesucher gezählt

20. Oktober 2023
Redaktion Börsenblatt

Mit dem heutigen Freitag gehen die offiziellen Fachbesucher:innentage der 75. Frankfurter Buchmesse (18.–22. Oktober) zu Ende – die Messe öffnet sich nun für Privatpublikum. Rund 105.000 Fachbesucher:innen aus 130 Ländern strömten in die Messehallen, das waren fast 20 Prozent mehr als im Vorjahr.  

Das teilte die Frankfurter Buchmesse am Freitagabend mit (20. Oktober). "Im Vergleich zum letzten Jahr verzeichnen wir bei den Fachbesucher*innen einen Zuwachs von fast 20 Prozent. Dank 105.000 Fachbesucher:innen aus 130 Ländern ziehen wir eine positive Zwischenbilanz unserer Jubiläumsmesse. Ein starkes internationales Fachprogramm und über 4.000 Aussteller:innen aus der ganzen Welt machen die Attraktivität der Buchmesse für die Branche aus", sagt Juergen Boos, Direktor der Frankfurter Buchmesse.  

Die 75. Frankfurter Buchmesse finde im Kontext zahlreicher internationaler Krisen statt, die bei einer Vielzahl von Veranstaltungen aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert werden. Der Wesenskern der Buchmesse als Plattform für den pluralistischen Diskurs zeigte sich auch bei der Eröffnungsfeier am Dienstagabend im Congress Center. Bei der Eröffnungspressekonferenz am selben Tag sprach die britische Sachbuchautorin und Umweltjournalistin Gaia Vince über den Zusammenhang von Klimawandel und Migrationsbewegungen. Trotz dieser sich zuspitzenden Krise schlug Vince einen optimistischen Bogen zur Buchmesse: "Die Kraft eines Buches liegt darin, dass wir unser Inseldasein verlassen können." 

Am Messefreitag stellte sich der diesjährige Friedenspreisträger des Deutschen Buchhandels, Salman Rushdie, über 100 internationalen Medienvertreter:innen vor. "Literatur zeigt uns eine Welt der Offenheit und Vielfalt und deshalb der Toleranz", sagte der Schriftsteller in Frankfurt. Die United Nations würdigten auf der Frankfurter Buchmesse gemeinsam mit Autor:innen aus verschiedenen Teilen der Welt das 75-jährige Bestehen der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte. Erstmalig wurde in diesem Jahr der Aficionado Award auf der Messe vorgestellt. Ausgezeichnet mit dem Award wurde die nigerianische Schriftstellerin Lola Shoneyin, Gründerin des Aké Arts and Book Festivals, das Autor:innen, Künstler:innen, Poet:innen und Filmmacher:innen aus 29 afrikanischen Ländern zusammenbringt.  

Stark beachtete Fachthemen sind laut Buchmesse in diesem Jahr das Wachstum im Bereich der KI-Technologien und dessen Folgen für die Buchindustrie, die Fragen nach nachhaltiger Buchproduktion für kleine und mittlere Verlage und was Verlage zum Klimaschutz beitragen können und die Förderung von Lesekompetenz als Grundlage für politische und gesellschaftliche Teilhabe. Auch Zukunftsfelder der Buchwirtschaft wie das Thema Literaturverfilmung und Serienadaption und ein sich entwickelnder Audiomarkt werden in Frankfurt diskutiert. Eine Reihe spektakulärer Buchverträge seien während der Messetage geschlossen worden. So kündigte Penguin Random House beispielsweise den Vertragsabschluss zu zwei Büchern mit Tennis-Champion Serena Williams an. 

Zu den Top-Sprecher:innen des Fachprogramms gehörten u.a. Nihar Malaviya (CEO Penguin Random House), Anna Soler-Pont (The Pontas Literary Agency), Hou Xiaonan (CEO, Yuewen Tencent Entertainment), Jes Wolfe (Rebel Girls), Peter Warwick (CEO Scholastic) und Pedro Sobral (Grupo Leya). 

Eröffnet wurde das international größte Zusammentreffen der Publishing-Branche am Dienstag von der slowenischen Staatspräsidentin Nataša Pirc Musar und der deutschen Kulturstaatsministerin Claudia Roth. Die 75. Frankfurter Buchmesse endet am Sonntag, 22. Oktober 2023.

Alle Veranstaltungen am Wochenende finden Sie in der Frankfurter Buchmesse App und im Online-Veranstaltungskalender (www.buchmesse.de/fbm23).