Amazon will 5.000 neue Stellen bis Jahresende in Deutschland besetzen. Insbesondere Menschen sollen sich bewerben, "deren Job durch die Krise in Gefahr ist". Das klingt zynisch.
"Das ist eine tolle Chance für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger, denn wir sind für die verschiedensten Talente und Qualifikationen offen", sagt Ralf Kleber, Country Manager von Amazon.de, in einer Mitteilung des Unternehmens. Die Zahl der Festangestellten hierzulande steigt – wenn es nach ihm geht – bis Jahresende von mehr als 23.000 auf voraussichtlich über 28.000.
Der Großteil der Arbeitsplätze soll in der Logistik besetzt werden, das wachsende Netz an Logistikzentren Amazons sorge für Bedarf. Insbesondere von der Corona-Krise konnte Amazon profitieren, wie auf boersenblatt.net berichtet. Onlinehandel, Streamingdienste, Cloud-Sparte, Lebensmittelversand – Amazon konnte alleine in Deutschland seinen Umsatz im vergangenen Jahr auf 24,7 Milliarden Euro steigern – der digitale Handel insgesamt hatte im Vergleich 100 Milliarden Euro zum Bruttoinlandsprodukt beigetragen. Seit Jahren fordert die Gewerkschaft Verdi die Einführung eines Tarifvertrags – Amazon hält dagegen und rechnet vor, mit Stundenlöhnen von mind. 11,30 Euro und Zusatzleistungen ohnehin branchenüblich zu zahlen.
Gesucht werden aber auch Mitarbeiter*innen im Marketing, Finanzwesen oder für die Forschung an Zukunftstechnologien, etwa der Softwareentwicklung, Informatik und Maschinellem Lernen sowie KI. "In Deutschland entwickeln wir Technologien, die weltweit zum Einsatz kommen – von der Spracherkennung bis zur Robotik", erläutert Jonathan Weiss, Leiter des Berliner Forschungs- und Entwicklungszentrums von Amazon.
