Studie von Deloitte

Smartphonenutzung so hoch wie noch nie

16. Juli 2024
von Börsenblatt

Die Deutschen haben ihr Smartphone noch nie so viel benutzt - doch auch die Kritik an der eigenen Screen Time ist auf einem Höhepunkt. Die am häufigsten genutzten Apps sind danach über alle Altersgruppen hinweg WhatsApp und Facebook, dicht gefolgt von YouTube und Instagram. Bei den 18-24-jährigen spielen außerdem TikTok, Snapchat und BeReal eine größere Rolle.

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Deloitte hat im Mai 2024 eine repräsentative Online-Umfrage zum Thema Smartphone-Nutzung durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl die Nutzung als auch die Kritik am eigenen Nutzungsverhalten stark gestiegen sind. 

Deloitte rät Unternehmen aus diesem Grund, bei ihren digitalen Angeboten verantwortungsvoll vorzugehen, den Fokus auf Qualität zu richten und die Grenzen des Wachstums zu erkennen.

Die vollständige Studie ist hier zu finden.

Am häufigsten genutzte Apps

Die am häufigsten genutzten Apps sind über alle Altersgruppen hinweg WhatsApp und Facebook, dicht gefolgt von YouTube und Instagram. Bei den 18-24-jährigen spielen außerdem TikTok, Snapchat und BeReal eine größere Rolle.

Nutzung nach dem Aufwachen und beim Essen

46% der Befragten schauen direkt nach dem Aufwachen auf ihr Smartphone. Dabei sind diejenigen, die lediglich den Handywecker ausschalten, explizit nicht berücksichtigt. Bei dieser Statistik gibt es ein deutliches Gefälle über die Altersgruppen hinweg. 68% der 18-34-jährigen nutzen das Smartphone direkt nach dem Aufwachen. Bei den 35-44-jährigen sind es immerhin noch 64%, bei den 45-54-jährigen bereits nur noch 49%. In den Altersgruppen zwischen 55 und 64 sowie ab 65 nutzen das Smartphone jeweils 38% und 25% direkt nach dem Aufwachen.

 

Größer sind die Unterschiede bei der Smartphone-Nutzung während der Mahlzeiten. 61% der 18–24-Jährigen nutzen das Smartphone bei Tisch. In der Altersgruppe zwischen 25 und 34 sind es nur noch 51%, bei den 35-44-jährigen sind es 46%, bei den 45-54-jährigen 33%, 26% in der Altersgruppe zwischen 55 und 64 Jahren, und ab 65 Jahren nur noch 6%. Dies mag in diesem Fall sowohl von Generationenunterschieden wie auch von der Lebenssituation der befragten Personen abhängen.

Anstieg der Smartphone-Nutzung

Insgesamt geben 48% der Befragten an, dass ihre Smartphone-Nutzung im letzten Jahr etwas oder sogar stark gestiegen sei. Nach Altersgruppen schlüsselt sich dies folgendermaßen auf:

18-24 Jahre: 75%

25-34 Jahre: 66%

35-44 Jahre: 60%

45-54 Jahre: 52%

55-64 Jahre: 40%

Ab 64 Jahre: 23%

Kritischer Blick auf das eigene Nutzungsverhalten

Gleichzeitig hadern 49% der Befragten mit sich und ihrer Screen Time. Im Jahr 2019 waren es nur 38%. Außerdem sagen 30% der Befragten über sich, dass sie ihr Smartphone „viel, aber nicht zu viel“ nutzen. Nur 20% sind uneingeschränkt der Meinung, das Smartphone nicht zu viel zu nutzen. Der differenzierte Blick auf die eigene Smartphone-Nutzung hat also ebenfalls zugenommen. Auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Generationen:

18-24 Jahre: 84%

25-34 Jahre: 78%

35-44 Jahre: 74%

45-54 Jahre: 60%

55-64 Jahre: 35%

Ab 64 Jahre: 20%

Nebenwirkungen der Smartphone-Nutzung

Besonders die jüngste Altersgruppe der 18-24-jährigen klagt über typische Nebenwirkungen exzessiver Smartphone-Nutzung: Schwierigkeiten beim Einschlafen (48%), Konzentrationsprobleme (40%), Probleme mit den Augen (21%), sowie seltener auch weniger Zeit mit Familie und Freunden (15%), nächtliches Aufwachen (15%) und Kopfschmerzen (19%). Mit 36% und 21% zählen zu den häufigen Beschwerden auch der Zwang, häufig auf das Smartphone zu schauen, sowie die Angst, etwas zu verpassen, wenn man offline ist. In den anderen Altersgruppen gibt fast die Hälfte der Befragten (44%) an, keines dieser Symptome an sich beobachtet zu haben.

Einschränkung der eigenen Smartphone-Nutzung

70% der Befragten haben bereits Schritte unternommen, ihre eigene Smartphone-Nutzung einzuschränken. Das kann durch eine Stummschaltung des gesamten Geräts sein oder das Ausschalten von Benachrichtigungen, wieder andere schalten das Smartphone vollständig aus oder legen es außerhalb ihrer Reichweite. Manche planen sich eine Smartphone-freie Zeit ein, löschen bestimmte Apps oder aktivieren den Flugmodus. Nur wenige verfolgen oder beschränken ihre Bildschirmzeit. Komplett auf das Smartphone verzichten würden dennoch nur 3% der Befragten.