Am 7. April 2024 wäre Johannes Mario Simmel 100 Jahre alt geworden. Was hat uns der Bestseller-Autor, dessen Bücher weltweit 73 Millionen Mal verkauft wurden, heute noch zu sagen? Biografin Claudia Graf-Grossmann über ihr Projekt und einen Schriftsteller, der für eine jüngere Generation wieder interessant sein könnte.
Claudia Graf-Grossmann
Für wen haben Sie diese Biografie geschrieben?
Claudia Graf-Grossmann: Ich bin ergebnisoffen in das Projekt hineingegangen und habe im Zuge meiner Recherchen gemerkt, dass im deutschsprachigen Raum ein Interesse vorhanden ist. Auch wenn ich Simmel selbst nie kennenlernen konnte, hatte ich die Gelegenheit, mit vielen Zeitzeugen zu sprechen. Außerdem habe ich auf Facebook eine Gruppe zu Simmel eingerichtet, in der sich am Thema Interessierte austauschen können. Ich habe versucht, den Stoff so zu verdichten, dass sich auch jüngere Menschen angesprochen fühlen.
Ist Simmel nicht aus der Zeit gefallen oder ist er für eine jüngere Lesergeneration noch interessant?
Graf-Grossmann: Es gibt sehr viele jüngere Leute, die ihn wieder lesen wollen – auch, weil sie sich für die jüngere deutsche Zeitgeschichte interessieren und historische Themen in unterhaltsamer Form dargeboten haben wollen. Außerdem funktioniert der Mix aus zeitgeschichtlicher Problematik, Liebesgeschichte und Erotik bis heute. Themen wie Genmanipulation zum Beispiel konnte Simmel geschickt verpacken.
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