Lehrkräftemangel, IT-Infrastruktur, Datenschutz – auf dem Weg zu einer flächendeckend guten digitalen Bildung sind mehrere Herausforderungen zu bewältigen. Im Zuge der Initiative #BildungausderZukunft hat der Bildungsmedienanbieter Westermann am 23. September zur Diskussion über die Bildung von morgen ins Berliner Tagungszentrum Futurium geladen. Neben Impulsen, welche Ideen aus der Science-Fiction die Schule und Bildung der Gegenwart inspirieren können, stellten Digital- und Bildungsexpertinnen und -experten visionäre Möglichkeiten des Lernens von morgen vor.
Science-Fiction dient meist der Unterhaltung, aber mit der Initiative #BildungausderZukunft verfolgt Westermann ein ernstes Ziel: Sie soll neue Perspektiven auf Bildung und Digitalisierung eröffnen. Die Initiative heiße bewusst „Bildung aus der Zukunft“, sagte Westermann-CEO Sven Fischer, denn die besten Ideen entstünden oftmals „out of the Box“. Deshalb ändere Westermann den Blickwinkel: „Wir möchten nicht einen Blick in die Zukunft werfen, sondern einen Blick aus der Zukunft zurück in die Gegenwart.“
Zukünftige Bildungsszenarien können nur gemeinsam entwickelt werden
Als Inspiration zum Perspektivwechsel stellte die Politologin und Science-Fiction-Expertin Isabella Hermann zum Auftakt Science-Fiction-Werke vor, die Bildungsszenarien vorzeichnen könnten. So hat zum Beispiel der Science-Fiction-Autor Isaac Asimov bereits 1951 in seiner Kurzgeschichte „Die Schule“ verblüffend realitätsnah das Homeschooling beschrieben, wie wir es seit der COVID-19-Pandemie kennen. Doch nicht die technologischen Möglichkeiten allein sollten über die Bildung der Zukunft entscheiden, sagte Westermann-CEO Sven Fischer im Rahmen der Veranstaltung. Vielmehr brauche es einen aktiven Austausch zwischen Lehrkräften, Verwaltung, Politik, Wissenschaft sowie Schülern und Schülerinnen, um neue technische Möglichkeiten für einen pädagogisch hochwertigen und chancengerechten Unterricht zu integrieren, so Fischer. Mit der Initiative möchte Westermann Raum für einen solchen Austausch schaffen und hat Akteurinnen und Akteure aus allen wichtigen Interessengruppen an einen Tisch geladen.
Digitale Bildung ist die Voraussetzung für die zukünftige Berufswelt
Marc Klages, Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Digitale Bildung, stellte in seinem Vortrag die wichtigsten Kompetenzen der Berufswelt von morgen vor. Zum einen plädierte er dafür, Fächer wie Informatik zu stärken. Zum anderen brauche es aus seiner Sicht eine übergeordnete Digitalkunde und Methodenkompetenz. Auch Dirk von Gehlen, Journalist, Autor und Digitalexperte, sah in der „digitalen Alphabetisierung eine der zentralen Herausforderungen für gegenwärtige und zukunftsfähige Bildung.“ Christian Büttner, Vorsitzender des Bündnisses für Bildung, regte an, dass sich Schulen bei den Inhalten noch mehr öffnen und einen noch stärkeren Schwerpunkt auf die Vermittlung so genannter „Futureskills“ wie etwa Kollaboration, Kommunikation, Kritikfähigkeit und Kreativität legen müssten.
Zum Abschluss diskutierte der Moderator und Bildungsjournalist Jan-Martin Wiarda mit Jens Drummer, Referent Digitalisierung und Medienbildung des Sächsischen Staatsministeriums für Kultus, sowie mit Oliver Sachsze, Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, über die Schule der Zukunft. „Die vielen positiven Rückmeldungen, die uns von Teilnehmenden und Mitwirkenden erreicht haben, machen deutlich, dass wir mit unserer Initiative einen wichtigen Beitrag für den Austausch um die digitale Bildung leisten“, sagte Nicole Bornemann, Geschäftsführerin Vertrieb bei Westermann. Die Westermann Gruppe will die Diskussion mit Vertretern und Vertreterinnen aus Politik, Wirtschaft, Schule und Verwaltung zur digitalen Bildung fortsetzen.