Nach Messerattacke im August

Salman Rushdie bleibt auf einem Auge blind

24. Oktober 2022
Redaktion Börsenblatt

Der Schriftsteller Salman Rushdie hat nach der Attacke bei einer Lesung im US-Bundesstaat New York sein Augenlicht auf einem Auge verloren, zudem kann er eine Hand nicht mehr benutzen. Das berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf Rushdies Agenten Andrew Wylie. 

Rushdie habe etwa „15 weitere Wunden“ am Oberkörper, teilte Wylie am Rande der Frankfurter Buchmesse gegenüber der spanischen Zeitung „El País“ mit. „Es war ein brutaler Angriff.“ Zu dem Aufenthaltsort des Autors gab er keine Auskunft. „Er wird überleben“, sagte der Agent. „Das ist das Wichtigste.“ 

Salman Rushdie war am 12. August bei einer Veranstaltung in Chautauqua, New York zum Thema Meinungsfreiheit von einem Mann mit einem Messer angegriffen worden. Nach dem Anschlag wurde der 75-Jährige per Helikopter ins Krankenhaus gebracht und zunächst künstlich beatmet. Der 24-Jährige Angreifer soll bei seinem Erscheinen vor Gericht am 18. August auf "nicht schuldig" in Bezug auf versuchten Mord und Körperverletzung zweiten Grades plädiert haben.

"Satanische Verse" / Fatwa wegen "Blasphemie"

Rushdies Buch "Die satanischen Verse" ist im Iran seit 1988 verboten. Das Erscheinen des Buches am 26. September 1988 löste Proteste und Gewalttaten von Muslimen aus. Der iranische Geistliche Ajatollah Chomeini erließ 1989 wegen "Blasphemie" eine Fatwa gegen Rushdie, die alle Muslime aufrief, den britisch-indischen Schriftsteller zu töten. Die iranische Regierung hat sich mittlerweile von der Fatwa distanziert.