Rekordbesuch bei LIT:Potsdam
Am vergangenen Sonntag, den 7. Juli endete die 12. Ausgabe des Literaturfestivals LIT:Potsdam, das trotz Sonne und Fußball 6.000 Menschen bei seinen etwa 30 Veranstaltungen anzog.
Am vergangenen Sonntag, den 7. Juli endete die 12. Ausgabe des Literaturfestivals LIT:Potsdam, das trotz Sonne und Fußball 6.000 Menschen bei seinen etwa 30 Veranstaltungen anzog.
Die 12. Ausgabe des Literaturfestivals LIT:Potsdam begann am 2. Juli und endete am Sonntag, den 7. Juli. Groß war die Freude bei den Veranstalter:innen, dass zu den rund 30 Veranstaltungen im Rahmen des Festivals etwa 6.000 Menschen kamen. "Besonders schön ist es, dass wir trotz starker Konkurrenz durch die Fußball-EM so viele Menschen überzeugen konnten, mit uns hervorragende Texte an schönen Orten in Potsdam zu erleben", freut sich Marianne Ludes, Vorstandsvorsitzende des Trägervereins lit.pots e. V.
Bereits im zweiten Jahr war Literaturkritiker Denis Scheck ("Druckfrisch") der künstlerische Leiter des Festivals. Auch im kommenden Jahr wird er laut offizieller Pressemeldung als künstlerischer Leiter das Programm des LIT:Potsdam Festivals verantworten.
Dieses Jahr hatte er unter dem Motto "Vorwärts zur Natur!" den Fokus der Veranstaltung auf das Thema Nature Writing gelegt. So sprach Scheck beispielsweise bei der Eröffnungsveranstaltung im Schlosstheater im Neuen Palais mit der britischen Bestsellerautorin Helen Macdonald und der Autorin und Buchgestalterin Judith Schalansky über die Möglichkeiten einer aufklärerischen Wirkung der Literatur im Angesicht von Klimawandel und Artensterben.
Weitere Highlights des Programms unter dem Motto Nature Writing waren:
Das Gespräch zwischen Filmemacher Volker Schlöndorff und dem Ex-Berlinale-Chef Dieter Kosslick über die Chancen für eine Aufforstung von Wüstengebieten in Afrika. Im Anschluss war im Thalia-Kino Schlöndorffs Film "Der Waldmacher" zu sehen, in dem er zeigt, wie ein Aktivist gegen die Auswirkungen des Klimawandels auf afrikanische Ökosysteme kämpft.
Historiker und Sachbuchautor Ewald Frie und Schriftstellerin Karen Duve diskutierten auf der Inselbühne auf der sogenannten "Freundschaftsinsel" über die Chancen und Herausforderungen des Lebens auf dem Land sowie ethische Aspekte von Ernährung.
Die Schriftstellerinnen Caroline Wahl und Jessica Lee lasen aus ihren Werken, die sich mit der Naturgewalt des Wassers und seiner Anziehungskraft auf Menschen beschäftigen.
Das Bücherfest in der Schiffbauergasse fand traditionell am letzten Tag des Festivals statt. 1.200 Besucher:innen ließen sich bei strahlendem Sonnenschein zu den zahlreichen Ständen locken. An diesen konnten sich Verlage und Institutionen aus der Region präsentieren.
Am Sonntag las Cornelia Funke im Hans-Otto-Theater aus der Fortsetzung ihrer Tintenwelt-Reihe und kündigte eine Fortsetzung ihres Romans "Herr der Diebe" an.
Schauspieler Charly Hübner las aus seiner Neuerscheinung über Uwe Johnson, und auch Lyriker und Romancier Matthias Nawrat trat auf der Bühne im Schirrhof auf.
Bei der Abschlussveranstaltung in der Villa Quandt sprachen die Schriftstellerin Charlotte Gneuß, Schriftsteller Matthias Jügler und Soziologie-Professor und Sachbuchautor Steffen Mau über das Verhältnis von Ost- und Westdeutschland.
Mit der diesjährigen "Rede zum Ende der Schulzeit" trat Marc-Uwe Kling auf, der im Rahmen des Festivals auch aus der bisher unveröffentlichten Fortsetzung seines Fantasy-Romans "Der Spurenfinder" las.
Das LIT:Potsdam Festival wird jedes Jahr von einem Schulprogramm begleitet, kuratiert vom Potsdamer Schriftsteller Martin Klein. Ungefähr 400 Schüler:innen von zehn Schulen aus Potsdam und Umgebung durften sich dabei an 15 Lesungen renommierter Kinder- und Jugendbuchautor:innen erfreuen. Mit dabei waren unter anderem Lena Ellermann, Maria Kling und Finn-Ole Heinrich. Die Vereinsvorsitzende Marianne Ludes berichtet, dass es für den Verein ein "Kraftakt" gewesen sei, die benötigten Mittel hierfür aufzubringen. Obwohl jedoch große Teile der öffentlichen Förderung kurzfristig gestrichen worden seien, konnte mehr als die Hälfte der geplanten Veranstaltungen durchgeführt werden.