Auszeichnung für „Sem und Mo im Land der Lindwürmer“

Rattenfänger-Literaturpreis 2024 geht an Frida Nilsson

7. Juni 2024
Redaktion Börsenblatt

Für den Rattenfänger-Literaturpreis der Stadt Hameln für Kinder- und Jugendliteratur wurden in diesem Jahr 243 Werke eingereicht - die dritthöchste Anzahl an Einreichungen in der Geschichte des Preises. Aus diesen hat die Jury einstimmig den Roman "Sem und Mo im Land der Lindwürmer" der schwedischen Autorin Frida Nilsson ausgewählt.

Kinder- und Jugendbuchautorin Frida Nilsson

Die schwedische Kinder- und Jugendbuchautorin Frida Nilsson erhält den Rattenfänger-Literaturpreis 2024 der Stadt Hameln für ihr phantastisches Kinderbuch „Sem und Mo im Land der Lindwürmer“. Die Preisverleihung findet am 27. September 2024 im Theater Hameln statt. Neben Nilssons Roman wurden zwölf weitere Kinder- und Jugendbücher als besonders wertvoll ausgezeichnet und in die Empfehlungsliste des 20. Rattenfänger-Literaturpreises aufgenommen.

Über das Buch und die Autorin

„Sem und Mo im Land der Lindwürmer“ ist ein 2022 im Gerstenberg Verlag erschienener phantastischer Abenteuerroman, der von Friederike Buchinger übersetzt und von Torben Kuhlmann illustriert wurde. Der Roman beschäftigt sich mit der Frage nach Gut und Böse, mit Verhältnismäßigkeit, Familie und Identität. Die philosophische Tiefe des Romans im Vergleich zu anderen aktuellen Werken der Kinderliteratur hat die Jury so sehr überzeugt, dass die Entscheidung einstimmig gefallen ist.

Frida Nilsson ist 1979 geboren und seit 2004 Kinderbuchautorin. Sie erhielt bereits mehrere Auszeichnungen, 2019 beispielsweise den James Krüss Preis für internationale Kinder- und Jugendliteratur und 2020 den Jahres-Luchs 2019 der "ZEIT" für ihren Kinderroman "Sasja und das Reich jenseits des Meeres".

Die Stadt Hameln vergibt den Rattenfänger Literaturpreis seit 1984. In diesem Jahr wird er zum 20. Mal verliehen. Ins Leben gerufen wurde die Auszeichnung anlässlich des Jubiläums „700 Jahre Rattenfänger von Hameln“. Dotiert ist der Preis mit 5000 Euro, ursprünglich gestiftet von der Stadt. Er sei ein Ausdruck der lebendigen Traditionspflege in Hameln, doch das Engagement für Lese- und Literaturförderungen gehe jedoch über die Grenzen der Stadt hinaus. 2014 wurde die Auszeichnung als „Bestandteil der fortdauernden Auseinandersetzung mit der Sage“ in die nationale Liste des immateriellen UNESCO-Kulturerbes aufgenommen.

Die Jury bestand in diesem Jahr aus:

  • Dr. Felix Giesa (Juryvorsitzender, Literaturwissenschaftler, Aachen)
  • Maren Bonacker (freie Journalistin, Lese- und Literaturpädagogin, Wetzlar)
  • Dr. Ben Dammers (Literaturwissenschaftler, Bonn)
  • Doris Hedemann (Dipl.-Bibliothekarin, Hameln)
  • Dr. Johannes Rüster (Gymnasiallehrer, Literaturwissenschaftler, Nürnberg)
  • Wiebke Schleser (Buchhändlerin, Berlin)
  • Doris Schneider (Gymnasiallehrerin an der Elisabeth-Belling-Gesamtschule, Hameln)