Der "Römische Kalender" mit gut aussehenden Priestern ist in Rom bei Touristen und neuerdings auch auf TikTok beliebt. Jetzt stellt sich heraus, dass die Models meist nicht das sind, was sie vorzugeben scheinen.
Den ersten "Calendario romano" gab der inzwischen 65-Jährige Fotograf Piero Pazzi 2003 in Druck. Zu sehen sind charmant ins Bild gesetzte junge Männer im Priestergewand, die gewinnend lächeln. Die italienische Kundschaft interessiert sich nicht sonderlich für sie, aber die ausländischen Touristen, weshalb der Kalender auf Englisch, Französisch, Deutsch oder Spanisch erscheint. Wie der "Corriere della Sera" nun berichtet, sind die fotografierten jungen Männer allerdings eher höchst selten Priester, das allererste Model war ein 17-jähriger Sizilianer aus Pazzis Freundeskreis. Auf Aufrufe auf seiner Website hatten sich nur sehr vereinzelt Priester gemeldet. Im Interview verteidigt der Fotograf sein Vorgehen: "In jedem Fall zählt nicht die Person, sondern die Botschaft". Wenn man in seinem Kalender lese, werde die Botschaft deutlich, "egal wie man ihn betrachtet. Wenn man einen älteren Priester hineinstellt, könnte man meinen, es handele sich um etwas, das im Niedergang begriffen ist, während ein junger Mann eine Einladung ist, eine Gegenwart, die auf die Zukunft abzielt."
