Die Jury wählte das Buch aus einer Shortlist von zehn Titeln. Das Preisgeld beträgt 10.000 Euro, wie die Frankfurter Buchmesse mitteilt. Die Jury aus hochrangigen Vertretern aus Wirtschaft, Medien und Wissenschaft habe sich für das Buch entschieden, weil die Autoren eine realistische Bestandsaufnahme der drängendsten wirtschaftlichen Probleme unserer Zeit mit praktischen Handlungsempfehlungen und Lösungsmöglichkeiten verbänden.
"Das Buch hat uns beeindruckt, weil es sehr intensiv, ausbalanciert und gut verständlich die großen Themen wie die wachsende Ungleichheit, Migration, Freihandel, Wachstum und Klimaschutz behandelt", urteilte die Jury über das Buch der beiden miteinander verheirateten Ökonomen, die 2019 mit dem Wirtschaftsnobelpreis ausgezeichnet wurden.
"Zwei Nobelpreisträger schaffen es, ökonomische Theorien auf ihre praktische Anwendung herunterzubrechen, das ist sehr gut gemacht", erklärte der Jury-Vorsitzende Hans-Jürgen Jakobs, Senior Editor und Autor des Handelsblatts. "Das Buch ist in gewisser Weise eine Werbeschrift für die Ökonomie, eine Rehabilitierung der Wirtschaftswissenschaften, weil es zeigt, was gute Ökonomie zu leisten vermag."
Die Autoren sehen die Ökonomie in der Pflicht, gerade in Krisenzeiten Vorschläge zu machen, um das Leben der Menschen zu verbessern. Konkret gehe es um diejenigen, die in den Industrieländern vom technologischen und wirtschaftlichen Fortschritt abgehängt werden.
Abhijit V. Banerjee und Esther Duflo arbeiten in Boston am Massachusetts Institute of Technology (MIT) in ihrem Spezialgebiet Armutsforschung. International bekannt wurden sie durch ihren 2011 erschienenen Bestseller "Poor Economics. Plädoyer für ein neues Verständnis von Armut".