"Kinder und Jugendliche interessieren sich heute viel mehr für Themen wie Vielfalt, Rassismus und Diskriminierung. Gerade heutzutage, in der Hassrede auf den sozialen Medien immer dominanter wird, zeigt unser Schulwettbewerb Vorbilder für Fairness und Respekt. Keine Schule ist völlig frei von Diskriminierung oder Rassismus", sagte die Unabhängige Bundesbeauftragte für Antidiskriminierung, Ferda Ataman. Es komme darauf an, sich für ein respektvolles, faires Miteinander zu engagieren. "Antidiskriminierung und Respekt müssen Schule machen – überall in Deutschland", sagte Ataman.
"Wir brauchen Vorbilder, die sich stark machen für Vielfalt, für gleiche Chancen, für Toleranz und Respekt", sagte Christine Hauck, Geschäftsführerin Didaktik & Content des Cornelsen Verlags. "Genau deshalb haben wir diesen Wettbewerb gegründet. Wir wollen engagierten Schulen eine Bühne geben."
Die drei Hauptpreise gingen auf einer Gala-Veranstaltung am 11. Juni in Berlin an folgende Schulprojekte:
- "Die Bunten Uschis" des St. Ursula Gymnasiums Freiburg (Baden-Württemberg) sind eine Arbeitsgruppe bestehend aus Schüler:innen der neunten bis zwölften Klasse und Ehemaligen des Mädchen-Gymnasiums, die sich einmal wöchentlich gemeinsam mit zwei Lehrkräften trifft, um über queere Themen zu sprechen, Aktionen zu planen und durchzuführen. Ziel ist es, für mehr queere Sichtbarkeit an Schulen zu kämpfen und Schulen inklusiver zu gestalten
- "Wir hören euch zu!" an der Friedrich-Albert-Lange Gesamtschule in Solingen (Nordrhein-Westfalen) legt seinen Fokus auf Rassismus, aber auch auf die Themen Behinderung/Inklusion und engagiert sich sichtbar für Vielfalt, Antidiskriminierung und Chancengerechtigkeit. Es widmet sich dem Kampf gegen Mobbing und Diskriminierung. Schüler:innen der 8., 9. und 10. Jahrgänge, die sich intensiv über Rassismus informiert haben, treten als Multiplikatoren auf.
- "Rassismussensible Schule" an der Weiherberg-Werkrealschule und Grundschule in Pforzheim (Baden-Württemberg) bietet Fortbildungen für Lehrkräfte, Workshops und diskriminierungssensibles Unterrichtsmaterial an und sensibilisiert für Vielfalt und religiöse Toleranz – beispielsweise mit Fotoprojekten, Gedenkabenden oder Plakatwänden.
Erstmalig wurde ein Ehrenpreis an eine Initiative und Verein verliehen, die sich in besonderer Weise an Schulen einsetzen. Dieses Jahr ging der Ehrenpreis an das Projekt "Trialog". Das Trialog-Format ist ein multiperspektivisches Gespräch mit Jouanna Hassoun und Shai Hoffmann und Schüler:innen über den Nahost-Konflikt. Hassoun und Hoffmann sind langjährige politischen Bildner*innen mit palästinensischen und israelischen Wurzeln. Durch ihre persönlichen Bezüge wollen sie den Blick auf Israel und Palästina erweitern helfen. Der Trialog wird ab der 8. Klasse angeboten.
Alle Preise sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert. Die Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte und andere Projektbeteiligte wurden am Dienstagabend in Berlin bei einer festlichen Preisverleihung gewürdigt.
Mehr Infos zum Wettbewerb unter www.fair-at-school.de.