Deutscher Kochbuchpreis

Unter den Prämierten: Tim Raue, Haya Molcho und Lutz Geißler

9. Dezember 2020
von Börsenblatt

Erstmals wurde in diesem Jahr der Deutsche Kochbuchpreis des Portals Kaisergranat.com vergeben. Ausgezeichnet wurden die besten Kochbücher 2020 in 18 Rubriken von "Asien" bis "Wild".

Mehr als 400 deutschsprachige Kochbücher haben die Macher des Kochbuchportals Kaisergranat.com der Mitteilung zufolge in diesem Jahr gesichtet und bewertet. Für den deutschen Kochbuchpreis wurden die besten Kochbücher von einer 18-köpfigen Jury bewertet.

Zwei Trends hätten sich dieses Jahr bei den Kochbüchern besonders abgezeichnet: "Die Auswahl an hervorragenden vegetarischen Kochbüchern ist erneut groß. Und auch das Brot backen, das bereits vor der Corona-Pandemie schon immer beliebter wurde, hat sich in einer Vielzahl guter Brotbackbücher niedergeschlagen", sagt Benjamin Cordes, Journalist und Geschäftsführer von Kaisergranat.com.

Die wichtigsten PreisträgerInnen in der Übersicht

  • Haya Molcho, die international bekannte Gastronomin ("NENI"), hat mit ihrer kulinarischen Hommage an ihre Walheimat Wien, "Wien" (Brandstätter Verlag) die Kategorie "internationale Küche" gewonnen und bei der orientalischen Küche Platz 2 erreicht. Ihr Kochbuch vermähle auf einzigartige Weise die österreichische Küche mit der orientalischen, schreiben die Preisstifter.
  • Sternekoch Tim Raue hat mit seinen "Rezepten aus der Brasserie" (Callwey) die Rubrik "mediterrane Küche" gewonnen. Darin zeige er die besten französischen Klassiker und eigene Interpretationen.
  • Ein besonderes Kunststück sei "Brotpapst" Lutz Geißler gelungen. Er hat mit seinen Büchern "Krume und Kruste" (Becker Joest Volk) und "Almbackbuch" (Ulmer) die Rubrik "Brot" dominiert und die Gold- und Silbermedaille gewonnen.
  • Das teuerste und größte ausgezeichnete Kochbuch ist "Cook the Mountain" (Südwest) des 3-Sterne-Kochs Norbert Niederkofler aus Südtirol. Es hat 560 Seiten und sei so groß wie eine Gehwegplatte. Preis: 98 Euro. Gewonnen hat es in der Rubrik "Alpen".
  • Die Rubrik "Wild" sei fest in der Hand der Familie Fuchs vom Romantik Hotel Spielweg im Schwarzwald: Viktoria Fuchs hat mit "Fuchsteufelswild" (Südwest) Platz 1 erreicht, ihr Vater Karl-Josef Fuchs mit "Best of Wild" (Tre Torri) den zweiten Platz.
  • Auch dem Döner sei eine große Ehre zuteil geworden. Das beste Kochbuch aus der Rubrik "Fleisch" stammt von Cihan Anadologlu heiße selbstironisch "Einmal mit alles" (Callwey) und zeige mit reicher Bebilderung die spannende Geschichte des Drehspießes, erkläre was einen perfekten Döner ausmacht und lade zum Nachmachen mit kreativen Rezepten ein.
  • Von den Verlagen habe der AT Verlag mit vier ersten Plätzen die meisten Gold-Medaillen erreicht. Die meisten Platzierungen insgesamt, inklusive Silber- und Bronze, habe Gräfe und Unzer mit neun Büchern errungen, so die Mitteilung.

Alle Preisträger können auf www.deutscher-kochbuchpreis.de eingesehen werden.

Die Experten: 18-köpfige Jury Die Jury des Deutschen Kochbuchpreises bestehe jeweils zur Hälfte aus Frauen und Männern aus der kulinarischen Welt – Journalisten, Köche, Bäcker, Sommeliers, Unternehmer und Blogger, die für zeitgemäße Kulinarik stünden. "Sie haben die Kochbücher aus ganz unterschiedlichen Perspektiven betrachtet und sorgen so für ein besonders differenzierte Beurteilung", sagt Benjamin Cordes.

Die Macher des Preises legen nach eigener Aussage besonderen Wert auf Transparenz und Unabhängigkeit. Für die Teilnahme der Kochbücher sei ausschließlich ihre Qualität ausschlaggebend gewesen. Die Verlage mussten sie nicht extra einreichen, es habe keine Teilnahmegebühr gegeben.

Für jedes Thema waren jeweils drei JurorInnen zuständig, heißt es weiter, die ihre Wertungen unabhängig voneinander abgaben. Aus ihren Urteilen wurden anschließend Mittelwerte und die Preisträger ermittelt. Die Punkte und schriftlichen Bewertungen der Jury sind auf der Website www.deutscher-kochbuchpreis.de veröffentlicht.

Die mit dem Deutschen Kochbuchpreis ausgezeichneten Bücher können von den Verlagen mit den Siegeln des Deutschen Kochbuchpreises in gold, silber und bronze beworben werden, auf den Büchern selbst und online. "Die Lizenzgebühren ermöglichen die Fortführung des Preises", so Kaisergranat.com.