Mit dem Günter Grass-Preis wird künftig alle zwei Jahre ein:e Autor:in für das Lebenswerk geehrt, teilt die Kulturstiftung Hansestadt Lübeck mit. Die Preisträgerin rückwirkend für 2021 steht nun fest: Es handelt sich um die 1940 in Berlin geborene Schriftstellerin Ulrike Edschmid.
Die Autorin nimmt den Preis am Freitag, 10. Juni, um 20 Uhr im Audienzsaal des Lübecker Rathauses von Bürgermeister Jan Lindenau entgegen. Im Anschluss folgen eine Laudatio durch die Journalistin, Autorin und Filmkritikerin Verena Lueken, eine Lesung aus dem Werk von Ulrike Edschmid durch Autor:innen des Lübecker Literaturtreffens sowie Musik von Johann Sebastian Bach.
Edschmid studierte Literaturwissenschaften und absolvierte ein Studium an der Deutschen Film- und Fernsehakademie. Bevor sie sich als freie Schriftstellerin der Literatur widmete, arbeitete sie in Frankfurt am Main als Lehrerin. Sie verfasste zahlreiche Romane wie "Verletzte Grenzen. Zwei Frauen, zwei Lebensgeschichten" (1992), "Das Verschwinden des Philip S." (2013) oder "Ein Mann, der fällt" (2017).
Die Jury, bestehend aus den Autor:innen des Lübecker Literaturtreffens Dagmar Leupold, Sherko Fatah, Norbert Niemann, Fridolin Schley, Tilman Spengler, Feridun Zaimoglu und dem Leiter des Günter Grass-Hauses Jörg-Philipp Thomsa, begründete ihre Entscheidung mit den Worten: "Ulrike Edschmids Bücher sind von einer fesselnden Intensität, die ihre Zeitzeugenschaft durch persönliche Zugänge lebendig werden lässt und zugleich in einer so präzisen wie dezenten Sprache verdichtet. Dieses Ineinander von stofflicher Dringlichkeit und ästhetischer Beherrschung ermöglicht eine gesellschaftskritische
Durchdringung mit den besonderen Wirkkräften der Literatur."