Tractatus Preis für Isolde Charim
Isolde Charim wird für ihr Buch „Die Qualen des Narzissmus“ mit dem Tractatus-Preis für philosophische Essayistik ausgezeichnet. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
Isolde Charim wird für ihr Buch „Die Qualen des Narzissmus“ mit dem Tractatus-Preis für philosophische Essayistik ausgezeichnet. Der Preis ist mit 25.000 Euro dotiert.
Mit „Die Qualen des Narzissmus“ (Zsolnay) habe Isolde Charim „eine so überraschende wie tiefgreifende Theorie zur vorherrschenden Ideologie in unserer Gesellschaft vorgelegt und u.a. die Mechanismen der freiwilligen Unterwerfung entlarvt“, heißt es in der Begründung der Jury.
„Charim macht Freuds Konzept des ‚Narzissmus‘ sowie eine Fülle von klassischen und aktuellen philosophischen und soziologischen Texten neu fruchtbar und verfolgt in immer neuen Anläufen und feineren Verästelungen die Mechanismen der ‚freiwilligen Unterwerfung‘ in unserer Gesellschaft - einer Gesellschaft, deren aufs Äußerste getriebener Individualismus selbst die Moral erfasst -, und zwar auf allen Seiten des politischen Spektrums. Ein intellektueller Parforce-Ritt durch die Qualen des gegenwärtigen Hyper-Individualismus, von hoher denkerischer Originalität - und gesellschaftlich höchst aktuell und augenöffnend in viele Richtungen, von der Arbeitswelt bis zur Internetkultur.“
Der Preis wird ihr im Rahmen des 26. Philosophicums in Lech verliehen.
Isolde Charim wurde in Wien geboren und studierte Philosophie in Wien und Berlin. Sie arbeitet als freie Publizistik und ständige Kolumnistin der taz und des Falter. 2006 erhielt sie den Publizistik-Preis der Stadt Wien und 2022 den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik.