Ebenfalls einen Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhalten am 9. Oktober unter anderem:
Mojib Latif gehört zu den bekanntesten Klimaforschern weltweit – und zu den ersten, die vor den Folgen des Klimawandels gewarnt haben. Er war Professor am GEOMAR Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung Kiel und wirkt seit seinem Eintritt in den Ruhestand weiterhin als Seniorprofessor an der Universität Kiel, um den Klimaschutz voranzubringen. Da Wissenschaft nicht Selbstzweck sei, habe er zu den Forschungsergebnissen immer wieder konkrete Vorschläge für eine Umsetzung gemacht. Stets habe er seine Expertise auch auf internationaler Ebene eingebracht, unter anderem als Mitautor der Berichte des Weltklimarates der Vereinten Nationen. Um die breite Öffentlichkeit zu erreichen, hat er in vielen Büchern den Klimawandel für alle verständlich dargelegt. Denn er habe ein Ziel: Durch Bildung, Aufklärung und Information sollen alle dazu motiviert werden, über das eigene Handeln nachzudenken.
Forschung sei für Harald Lesch immer ein Abenteuer, und das vermittle er einem Millionenpublikum – im Fernsehen, im Netz, in Schulen. Der Physik-Professor an der Ludwig-Maximilians-Universität München verstehe es, komplexe Zusammenhänge so darzustellen, dass auch Laien sie nachvollziehen können. Besonders bei jungen Menschen wecke er damit großes Interesse an Naturwissenschaften und motiviere sie dazu, Neues zu lernen und zu entdecken. In seinem Fokus stehe ganz besonders der Klimawandel und dessen Folgen – das zentrale Zukunftsthema unserer Zeit. Immer wieder bringe sich Lesch auch in die öffentliche Bildungsdebatte ein. Seit vielen Jahren engagiere er sich zudem in der Lehrerfortbildung und mit Vorträgen in Schulen. "Dabei zeigt er stets, wie man Fake von Fakten unterscheidet, und stärkt damit unsere Demokratie."
Das Interesse von jungen Menschen an jüngster Zeitgeschichte sei groß, dennoch wissen viele heute wenig über das Leben und Aufwachsen in der DDR. Die Jugendbuchautorin Dorit Linke ist selbst in Rostock aufgewachsen und schreibe genau darüber. Mit ihren Büchern lasse sie ihre jungen Leserinnen und Leser Zeitgeschichte so authentisch wie lebendig erfahren. Ihre Werke sind Schullektüre und einige werden auch als Theaterstücke aufgeführt. Sie engagiere sich zudem als Zeitzeugin in der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Ganz besonders setze sich Dorit Linke für die Schreib- und Leseförderung ein und nutze dabei auch die Möglichkeiten der modernen digitalen Welt. "So erreicht sie viele junge Menschen, die nicht zum Buch greifen, und gewinnt sie doch für die Literatur."