Lyrik

Steffen Popp erhält Lyrikpreis München

18. Juli 2024
Redaktion Börsenblatt

Der Lyriker, Essayist und Romancier Steffen Popp wird mit dem Lyrikpreis München ausgezeichnet. Er ist mit 15.000 Euro dotiert. Erstmals wird auch ein Preis für junge Lyrik vergeben.

Steffen Popp erhält den mit 15.000 Euro dotierten Lyrikpreis München, der zu den höchstdotierten Lyrikpreisen Deutschlands zählt. Der Schriftsteller überzeugte die Jury mit seinem Wettbewerbsbeitrag "Sieben Stufen Nacht", der zum Thema "Die eine rettet die Welt, die andere bewegt sie. Was haben Poesie und Technik sich heute zu sagen?" entstanden ist. Bewerben konnten sich Autorinnen und Autoren mit unveröffentlichten Gedichten, die das Thema aufgreifen. Mit über 800 Einsendungen war die Resonanz in diesem Wettbewerbsjahr so hoch wie nie.

In der Begründung der Jury heißt es, Popp habe mit "Sieben Stufen Nacht" kongenial und facettenreich das Verhältnis von Poesie und Technik sowie den Dialog beider poetisch dargestellt und sprachlich erfasst. "„Dabei hat er das üblich dichotome Verhältnis von Poesie und Technik überwunden, indem er deren Verwandtschaft und Nähe poetisch aufgreift und Begriffe aus beiden Sinnzusammenhängen annähert, vermischt und ungewohnt neu zusammensetzt."

Der Autor trage damit der Tatsache Rechnung, dass in unserer Gegenwart voller Veränderungskrisen und Verkomplizierung der Welt, diese, ohne die uns zur ersten Natur gewordene Technizität, ohne Artefakte, nicht (mehr) erfahren, erlebt und wahrgenommen werden könne. Dafür habe der Dichter Steffen Popp mit seiner Poesie eine Sprache und somit auch ein erweitertes und kritisches Bewusstsein geschaffen.

Steffen Popp wurde 1978 in Greifswald geboren und wurde für seine Gedichte unter anderem mit dem Leonce und Lena-Preis und dem Peter Huchel Preis ausgezeichnet. Seine Gedichte erscheinen vor allem bei kookbooks. Darüber hinaus ist er auch als Herausgeber und Übersetzer tätig. Popp lebt in Berlin. 

Preis für Junge Lyrik

Erstmals wurde in diesem Jahr auch ein zusätzlicher Preis für junge Lyrik ausgeschrieben. Er geht an Autor:innen unter 25 Jahren. Er ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert und zeichnet in diesem Jahr Annabelle Benz (Dresden), Laszlo von Borries (Berlin/München) und Paula Schloter (Köln) aus, die sich dem Thema mit jeweils eigenen poetischen Formen gestellt haben.

Die Preisverleihung findet im November in München statt. Die Preistexte sowie eine Auswahl aus den Einsendungen werden zudem als Buch veröffentlicht. Der Lyrikpreis München wird alle drei Jahre vergeben. Mit dem Preisgeld von 15.000 € seit 2021 ist er einer der höchst dotieren Preise für Lyrik im deutschsprachigen Raum. Jurymitglieder 2024 waren der Verleger Harald Albrecht, der Herausgeber Kristian Kühn und der Kritiker Ulrich Schäfer-Newiger.