Stahlstiftung Eisenhüttenstadt

Stahl-Literaturpreis für Steffen Kopetzky

7. November 2024
Redaktion Börsenblatt

Der Schriftsteller Steffen Kopetzky erhält den mit 10.000 Euro dotierten Literaturpreis der Stahlstiftung Eisenhüttenstadt 2024. Er wird als ein "Meister des historisch verbrieften Abenteuerromans" gewürdigt.

Steffen Kopetzky

Steffen Kopetzky gilt als Experte für große historische Stoffe, ein Meister des historisch verbrieften Abenteuerromans, heißt es in einer Mitteilung der Stahlstiftung Eisenhüttenstadt. "Steffen Kopetzky gehört für mich zu den führenden Stimmen der deutschen Gegenwartsliteratur", urteilt Denis Scheck. Volker Kutscher, 2022 selbst Preisträger des Stahl-Literaturpreises, sagt über seinen Nachfolger: "Steffen Kopetzky versteht es wie kein Zweiter, die zu Unrecht Vergessenen aus dem trüben Wasser der Geschichte zu fischen und um sie herum einen spannenden Roman zu weben." Mit Romanen wie "Monschau", "Propaganda" und "Damenopfer" habe sich Steffen Kopetzky in die Liga der "wichtigsten deutschen Schriftsteller unserer Zeit" (Berliner Zeitung) geschrieben. Brillant verbinde er historische Fakten mit literarischer Meisterschaft.

Steffen Kopetzky, Jahrgang 1971, studierte Philosophie und Romanistik in München, Paris und Berlin, schreibt Romane, Erzählungen und Hörspiele, verfasst Theaterstücke und Opernlibretti. Ab 1993 lebte er als freier Schriftsteller in Berlin. Sein Roman "Monschau" (Rowohlt Berlin, 2021) stand monatelang auf der "Spiegel"-Bestsellerliste, ebenso wie "Risiko" (Klett-Cotta). Dieser war 2015 auch für den Deutschen Buchpreis nominiert, der Roman "Propaganda" (Rowohlt Berlin, 2019) für den Bayerischen Buchpreis. Zuletzt veröffentlichte er "Damenopfer" (Rowohlt Berlin, 2023). Im März 2025 erscheint sein neuer Roman "Atom" (Rowohlt Berlin). Von 2002 bis 2008 war Kopetzky künstlerischer Leiter der Theater-Biennale Bonn. Inzwischen lebt Kopetzky mit seiner Familie wieder in seiner Heimatstadt Pfaffenhofen an der Ilm.

  • Die Preisverleihung findet am 21. November 2024 um 19:00 Uhr im IPS-Technologiezentrum Eisenhüttenstadt, Werkstraße 9 statt. Der Laudator des Abends ist Joachim Scholl, Deutschlandfunk Kultur.

Dort wird der Autor aus seinem Roman "Propaganda" lesen. Darin spannt er einen zeitlichen Bogen vom Zweiten Weltkrieg über Vietnam bis in die Gegenwart. Spannend erzähle er von Krieg und Lüge, und von einem Mann, der alle falsche Wahrheit hinter sich lässt. Der Ich-Erzähler John Glueck, New Yorker mit deutschen Wurzeln, trifft nicht nur Hemingway, Salinger und J.F. Kennedy, er überlebt auch die "Allerseelenschlacht", eine der blutigsten Schlachten des Zweiten Weltkrieges mit 15.000 Toten im Jahr 1944 und zwanzig Jahre später einen Giftgasangriff im Vietnamkrieg. Er erkennt, die Politik ist so verlogen, wie eh und je, und handelt, für die Wahrheit. Ein Kriegsgemälde, eine glänzend geschriebene, unterhaltsame und zugleich lehrreiche Abenteuergeschichte mit einer Hauptfigur, die an Forrest Gump aus dem gleichnamigen Blockbuster erinnere, so die Stahlstiftung. Für den "Stern" gehöre Kopetzkys Roman zum "Eindringlichsten, was in Deutschland über das Wesen des Krieges geschrieben wurde".

Die Stahlstiftung Eisenhüttenstadt wurde 2004 von der ArcelorMittal Eisenhüttenstadt GmbH gegründet. Sie widmet sich vornehmlich der Förderung von Projekten aus Kunst und Kultur, Wissenschaft und Bildung. Seit 2005 vergibt die Stahlstiftung den mit 10.000 Euro dotierten Stahl-Literaturpreis.

Bisherige Preisträger:innen waren u.a. Wladimir Kaminer, Walter Kempowski, Kerstin Hensel, Jenny Erpenbeck, Clemens Meyer, Kathrin Schmidt, Günter de Bruyn, Richard Schröder, Thea Dorn, Juli Zeh, Jakob Hein, Volker Kutscher und Jochen Schmidt.