"Sie klärt mit lässigem Witz auf"
Die in Berlin lebende Sachbuchautorin, Essayistin, Journalistin und Übersetzerin Kathrin Passig erhält den Heinrich-Mann-Preis 2021 der Akademie der Künste. Der Preis für Essayistik ist mit 10.000 Euro dotiert.
Die in Berlin lebende Sachbuchautorin, Essayistin, Journalistin und Übersetzerin Kathrin Passig erhält den Heinrich-Mann-Preis 2021 der Akademie der Künste. Der Preis für Essayistik ist mit 10.000 Euro dotiert.
Diese Wahl trafen die Juroren Ekkehard Knörer, Gustav Seibt und die letzte Preisträgerin Eva Horn. In welcher Form der Preis für Essayistik in diesem Jahr am 27. März 2021 – dem 150. Geburtstag Heinrich Manns – verliehen werden kann, wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben. Da der letzte Preis an Eva Horn pandemiebedingt noch nicht verliehen ist, findet in diesem Jahr eine doppelte Preisverleihung statt, so die Mitteilung der Berliner Akademie der Künste.
Aus der Begründung der Jury: "Kathrin Passig ist eine der wichtigsten und treffsichersten Diagnostikerinnen der Gegenwart. Leichthändig, in glasklarem Stil und voller Sachkenntnis schlägt sie den Bogen von den digitalen Medien zu den von ihnen ausgelösten Befindlichkeiten, von ungelösten Menschheitsrätseln zu den Tücken der Technik, von Netzgemeinschaften zur Schönheit des Prokrastinierens. Geprägt sind ihre Texte dabei von einem ebenso scharfen wie unaufgeregten Blick auf die jeweiligen 'nächsten großen Dinger', die gerade für Aufregung sorgen. Mit lässigem Witz klärt sie auf, nicht ohne uns immer auch ein wenig heimzuleuchten."
Zur Autorin
Kathrin Passig wurde 1970 in Deggendorf geboren, lebt in Berlin und gilt als Vordenkerin des digitalen Zeitalters. 2002 war sie Mitbegründerin der Zentralen Intelligenz Agentur in Berlin. Mit ihrem literarischen Debüt, der Erzählung "Sie befinden sich hier", gewann sie 2006 den Ingeborg-Bachmann-Preis in Klagenfurt. Gemeinsam mit einigen hundert Autorinnen und Autoren berichtet sie im Blog "Techniktagebuch" (techniktagebuch.tumblr.com) über Alltagstechnik und deren Veränderungen. 2016 erhielt sie den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay. Die Blogs "Riesenmaschine" und "Techniktagebuch" wurden mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet.
Veröffentlichungen u. a.: "Handbuch für Zeitreisende. Von den Dinosauriern bis zum Fall der Mauer" (zusammen mit Aleks Scholz, 2020), "Außen WLAN-Symbole, innen Enttäuschung" (siebte Buchfassung des Techniktagebuchs, zusammen mit vielen Coautorinnen und -autoren, 2020), "Strom und Vorurteil: 52 weitgehend unkritische Kolumnen" (2020), "Vielleicht ist das neu und erfreulich. Technik. Literatur. Kritik" (2019), "Weniger schlecht programmieren" (zusammen mit Johannes Jander, 2013), "Standardsituationen der Technologiekritik" (2013), "Internet. Segen oder Fluch" (zusammen mit Sascha Lobo, 2012), "Das neue Lexikon des Unwissens" (zusammen mit Aleks Scholz und Kai Schreiber, 2011), "Verirren – Eine Anleitung für Anfänger und Fortgeschrittene" (zusammen mit Aleks Scholz, 2010), "Dinge geregelt kriegen – ohne einen Funken Selbstdisziplin" (zusammen mit Sascha Lobo, 2008), "Lexikon des Unwissens – Worauf es bisher keine Antwort gibt" (zusammen mit Aleks Scholz, 2007).
Mehr unter kathrin.passig.de
Zum Preis
Der Heinrich-Mann-Preis der Akademie der Künste wird jährlich aus Anlass des Geburtstages von Heinrich Mann am 27. März verliehen. Der Preis für Essayistik ist mit 10.000 Euro dotiert. Der Preisträger wird durch eine unabhängige dreiköpfige Jury ernannt, wobei in der Regel ein Jurymitglied der Preisträger des Vorjahres ist.
Die Preisträger der letzten Jahre waren Eva Horn (2020), Danilo Scholz (2019) und Christian Bommarius (2018).