Protagonist im Roman "La plus secrète mémoire des hommes" (bei Philippe Rey/Jimsaan, 2021; deutsch: "Die geheimste Erinnerung der Menschen") ist ein junger Literat aus dem Senegal, der in Paris auf ein legendäres Buch aus dem Jahr 1938 stößt – und sich auf die Suche nach dem verschwundenen Autor macht. Der Roman wurde laut Medien bisher in 22 Sprachen übersetzt. Für die deutsche Ausgabe hat sich Hanser die Rechte gesichert, laut "Süddeutsche Zeitung" für einen sechsstelligen Betrag.
Mohamed Mbougar Sarr, der heute in Frankreich lebt, wurde 1990 in Dakar geboren – damit gehört er zu den jüngsten Autor:innen, die den Prix Goncourt erhalten haben. Es ist das vierte Buch des vielfach ausgezeichneten Autors. Auf deutsch liegt bislang noch keines davon vor.
Sarr gewann laut Medien mit sechs Jurystimmen und ist der erste senegalesischen Autor, der den Prix Goncourt gewinnen konnte.
In der Endauswahl standen neben dem Sieger:
- Christine Angot: "Le Voyage dans l'Est", Flammarion
- Sorj Chalandon: "Enfant de salaud", Grasset
- Louis-Philippe Dalembert: "Milwaukee Blues", Sabine Wespieser
Die deutsche Ausgabe "Die geheimste Erinnerung der Menschen", so der Arbeitstitel, werde von Holger Fock und Sabine Müller übersetzt und soll voraussichtlich im Herbst 2022 bei Hanser erscheinen, wie der Münchner Verlag ankündigt.
Sarr ein weiterer Autor aus Afrika, der in diesem Jahr mit einem großen Literaturpreis ausgezeichnet wird: Der Literaturnobelpreis 2021 wurde Anfang Oktober dem tansanischen Autor Abdulrazak Gurnah zugesprochen, der in Großbritannien lebt:
Auch von Gurnah gab es zum Zeitpunkt der Verkündung keine lieferbaren deutschen Ausgaben. Die Rechte hat sich mittlerweile Penguin gesichert:
Ebenfalls nach Afrika ging in diesem Jahr auch der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels, an die Aktivistin und Autorin Tsitsi Dangarembga aus Simbabwe:
Update, 4. November: Gestern Abend kam noch ein weiterer hinzu. Der südafrikanische Autor Damon Galgut wurde mit dem britischen Booker Prize 2021 ausgezeichnet: