Debütroman voller Wortwitz

Phantastikpreis 2024 an Zara Zerbe verliehen

18. September 2024
Redaktion Börsenblatt

Im Rahmen der 40. Phantastik-Tage in Wetzlar hat die Autorin Zara Zerbe den Phantastikpreis 2024 für ihren Debütroman "Phytopia Plus" im Empfang genommen. Ihr Roman thematisiere brennende Fragen der Zeit, so die Jury.

Preisträgerin Zara Zerbe (in der Mitte), Oberbürgermeister Manfred Wagner und Laudatorin Annette Kerkemeyer bei der Preisverleihung

Oberbürgermeister Manfred Wagner (SPD) überreichte am 13. September in der Phantastischen Bibliothek Wetzlar den mit 4.000 Euro dotierte Phantastikpreis der Stadt Wetzlar an die Autorin Zara Zerbe aus Kiel. Sie erhielt den Literaturpreis für ihren Debütroman "Phytopia Plus", der im Verbrecher-Verlag Berlin erschienen ist. 160 Bücher waren bei der Jury eingereicht worden, berichtete Wagner. Der Roman von Zerbe habe die elfköpfige Jury überzeugt, da er mit den Mitteln der Phantastik brennende Fragen der Zeit thematisiere, wie soziale Unterschiede, Klimawandel, Diskriminierung von Armen und Sterblichkeit. Der utopische Roman dreht sich um eine Arbeiterin in einem Gewächshaus eines Bio-Konzerns, in dem Pflanzen gezüchtet werden, die die menschliche DNA speichern können.

 

Cover

Laudatorin Annette Kerkemeyer, Direktorin des Goethegymnasiums, hob den außergewöhnlichen Perspektivwechsel des Werkes und den Wortwitz hervor. Das Buch spreche brennende Themen ohne erhobenen Zeigefinger an und besteche durch eine einfühlsame Beschreibung der Hauptperson. Sichtlich bewegt von der Auszeichnung zeigte sich die Preisträgerin: "Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie groß die Ehre für mich ist, diesen Literaturpreis zu erhalten", sagte Zerbe. Die Preisverleihung wurde musikalisch von Nicolas Grebe (Trompete) und Andreas Gerhard (Klavier) untermalt.

Mit auf der Shortlist der letzten drei Titel standen "Dreizehnfurcht" von Wieland Freund (Klett-Cotta) und "Endling" von Jasmin Schreiber (Eichborn).

Der Phantastikpreis der Stadt Wetzlar wird seit 1983 verliehen, u.a. wurden Rafik Schami, Cornelia Funke, Walter Moers und Christian Kracht ausgezeichnet.