Wortmeldungen-Literaturpreis 2025

Fünf Kurztexte sind nominiert

14. Januar 2025
Redaktion Börsenblatt

Fünf Autor:innen sind für den "Wortmeldungen Ulrike Crespo Literaturpreis für kritische Kurztexte 2025" nominiert. Am 13. Februar stellen die Nominierten sich und ihre Texte bei einem Shortlist-Abend im Literaturhaus Frankfurt am Main vor.

Clemens J. Setz, Dana von Suffrin, I.V. Nuss, Josefine Soppa und Susanne Gregor

Clemens J. Setz, Dana von Suffrin, I.V. Nuss, Josefine Soppa und Susanne Gregor

 

Das sagt die Jury

Die Jury des "Wortmeldungen Ulrike Crespo Literaturpreis" besteht aus Alice Hasters (Autorin und Podcasterin), Hanna Engelmeier (Kulturwissenschaftlerin), Silke Hohmann (Kunstkritikerin), Kathrin Röggla (Autorin), Christoph Steier (Literaturwissenschaftler), Gerhild Steinbuch (Theaterautorin und Dramaturgin) und Felix Trautmann (Soziologe).

Die Auswahl der Shortlist begründen sie so: "Die fünf Texte auf der Shortlist behandeln Aspekte, die häufig als 'die großen Themen der Gegenwart' bezeichnet werden. Dazu gehören Geschlechtsidentität, Migration und Krieg, Antisemitismus und künstliche Intelligenz" Überzeugend seien die Einreichungen auf Grund des vielfältigen Einsatzes literarischer Mittel. "Das gelingt in diesen Essays und Erzählungen durch die Anwendung von Beobachtungsverfahren, die sowohl an digitalen Medien als auch an literarischen Traditionen geschult sind und in je ganz eigenen Poetiken Ausdruck finden. Die Autor:innen wenden sich dabei der Gegenwart nicht allein in allzu verständlichem Entsetzen zu. Das kritische Potenzial von Literatur schöpfen sie auch durch Ironien, Komik und spielerische Ideen aus, die uns überrascht haben und lange nachhallen.", teilen die Juror:innen außerdem mit.

Die fünf Texte der Shortlist wurden aus mehr als 160 vorgeschlagenen Texten ausgewählt. Die Shortlist-Nominierung ist mit jeweils 3.500 Euro dotiert. Im März entscheidet die Jury über die Vergabe des Wortmeldungen-Literaturpreises, die Preisverleihung findet am 13. Juni in Frankfurt am Main statt.

Die Texte der Shortlist sind ab sofort hier zu lesen.

Die nominierten Autor:innen

Susanne Gregor (*1981 in Žilina, Tschechoslowakei) übersiedelte 1990 nach Österreich. Seit 2005 lebt sie in Wien. 2011 erschien das Debüt „Kein eigener Ort“ bei der Edition Exil, es folgten die Romane „Territorien“ (Literaturverlag Droschl, 2015) und „Das letzte rote Jahr“ (Frankfurter Verlagsanstalt, 2019). Der 2023 erschienene Roman „Wir werden fliegen“ (Frankfurter Verlagsanstalt) war für den Österreichischen Buchpreis nominiert. 2 / 3

I.V. Nuss (*1994) ist eine echte Person. Ihre Familie hat den größten Teil ihres Lebens an einem der größten und schönsten Atomkraftwerke Russlands gelebt. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit den Stipendien des Berliner Senats und des Deutschen Literaturfonds sowie beim Literaturwettbewerb open mike. Ihr erster Roman „Die Realität kommt“ erschien 2022 bei Diaphanes, im Herbst 2025 folgt ihr zweites Buch.

Clemens J. Setz (*1982 in Graz) veröffentlicht Gedichte, Theaterstücke und Essays, vor allem aber Romane und Erzählungen, für die er mit zahlreichen renommierten Preisen ausgezeichnet wurde, u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis 2021 und dem Österreichischen Buchpreis 2023. Zuletzt erschienen der Roman „Monde vor der Landung“ (Suhrkamp Verlag, 2023) und der Band „Das All im eignen Fell: Eine kurze Geschichte der Twitterpoesie“ (Suhrkamp Verlag, 2024). Er lebt mit seiner Familie in Wien.

Josefine Soppa (*1988 in Oberhausen) lebt in Berlin. 2020 wurde sie beim Literaturwettbewerb open mike des Haus für Poesie ausgezeichnet. Sie war Stipendiatin der Jürgen Ponto-Stiftung und erhielt den Förderpreis Literatur des Landes NRW. Ihr Debütroman „Mirmar“ erschien 2023 im Aufbau Verlag.

Dana von Suffrin (*1985) studierte Geschichte, Politik- und Literaturwissenschaften und promovierte mit einer Arbeit zur Rolle von Wissenschaft und Ideologie im frühen Zionismus. Ihr Romandebüt „Otto“ erschien 2021 bei Kiepenheuer & Witsch und wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. 2024 erschienen der Roman „Nochmal von vorne“ (Kiepenheuer & Witsch), der für den Deutschen Buchpreis 2024 nominiert war, sowie das Hörspiel „Unter uns“. Sie lebt in München.

Am 13. Februar um 19.30 Uhr stellen die Autor:innen ihre Texte beim großen Shortlist-Abend im Literaturhaus Frankfurt vor.