Mayer bezeichnete Drago Jančar als europäischen Geschichtenerzähler slowenischer Sprache, "der uns mit oftmals verstörenden Wahrheiten konfrontiert und der über das wunderbare Talent verfügt, uns für alle Formen von Ideologie, Machtmissbrauch und Gewalt empfindlich zu machen und gegen Hochmut, Eitelkeit und Größenwahn aller Art zu immunisieren." Bundespräsident Alexander Van der Bellen erzählte, er habe Jančars jüngsten Roman, "Wenn die Liebe ruht", geschenkt bekommen und ihn zunächst angesichts des Titels für "Strandlektüre" gehalten. Aber: "Ich musste ein weiteres Vorurteil begraben. Die Lektüre war ein Erlebnis und ich habe das Buch inzwischen selbst mehrmals verschenkt."
"Das Wissen darum, dass die Begabung des Menschen, sich für das Schöne zu öffnen, unversöhnt neben seiner Fähigkeit zu Hässlichkeit in allen Spielarten besteht, gibt den Grundton an, in dem die Texte Drago Jančars gehalten sind", so Jurymitglied und Laudatorin Katja Gasser (ORF). "Versöhnung kann, wenn überhaupt, nur die Kunst, die Literatur stiften und zwar eine, die sich nicht als 'Generator für Optimismus' versteht."
Jančar selbst bezeichnete die europäische Literatur in seinem Dank als "Orchester vieler verschiedener Stimmen in vielen verschiedenen Sprachen. Meine Stimme, mein Instrument, ist nur eine von ihnen." Er freue sich, dass sie auch in Österreich Gehör gefunden habe.