Hochdotierte Auszeichnung

Nora Bossong erhält Joseph-Breitbach-Preis

14. Juli 2020
Redaktion Börsenblatt

Die Stiftung Joseph Breitbach und die Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz verleihen Nora Bossong für ihr literarisches Gesamtwerk den Joseph-Breitbach-Preis 2020. Er ist mit 50.000 Euro dotiert.

Die Jury würdigt mit Nora Bossong "eine Poetin, die ihre eminenten Möglichkeiten zur Versprachlichung von Welt als Verpflichtung nimmt, sich den großen Themen zu stellen. Durch die Irrungen und Wirrungen eines eurozentrischen Jahrhunderts, das an den Nullpunkt seiner Weisheit gekommen ist, lässt sie uns schauen auf die Schwäche, die es zusammenhielt." Ihr Werk, in dem sich analytische Brillanz und sinnliche Evokationskraft gegenseitig befeuerten, moralisiere nicht, nehme am grassierenden Rechthaben nicht teil und erscheine doch in jeder Zeile politisch", so die Jury. "Wiewohl illusionslos, ist es nie ohne Liebe, und beinahe hinterrücks voll Humor."

Der Preis ist mit 50.000 Euro dotiert. Die Verleihung ist für den 25. September 2020 in Koblenz vorgesehen, soweit die gesetzlichen Bestimmungen aufgrund der allgemeinen gesundheitlichen Lage es zulassen.

 

Nora Bossong wurde 1982 in Bremen geboren. Sie studierte Kulturwissenschaften, Philosophie und Komparatistik. Für ihr Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Peter-Huchel-Preis, dem Roswitha Preis (2016), dem Kranichsteiner Literaturpreis (2019), dem Wilhelm-Lehmann-Preis (2020) und dem Thomas-Mann-Preis (2020). 2017 wurde sie als Gast zum Jubiläumstreffen der Gruppe 47 eingeladen. Sie ist Gründungsmitglied des Vereins ›Arbeit an Europa‹.

 

Bisherige Preisträger: Hans Boesch, Friedhelm Kemp, Brigitte Kronauer (1998); Reinhard Jirgl, Wolf Lepenies, Rainer Malkowski (1999); Ilse Aichinger, W.G. Sebald, Markus Werner (2000); Thomas Hürlimann, Ingo Schulze, Dieter Wellershoff (2001); Elazar Benyoëtz, Erika Burkart, Robert Menasse (2002); Christoph Meckel, Herta Müller, Harald Weinrich (2003); Raoul Schrott (2004); Georges-Arthur Goldschmidt (2005); Wulf Kirsten (2006); Friedrich Christian Delius (2007); Marcel Beyer (2008); Ursula Krechel (2009); Michael Krüger (2010); Hans Joachim Schädlich (2011); Kurt Flasch (2012); Jenny Erpenbeck (2013); Navid Kermani (2014); Thomas Lehr (2015); Reiner Stach (2016); Dea Loher (2017); Arno Geiger (2018); Thomas Hettche (2019)