Evangelischer Buchpreis 2022

Nikola Huppertz für "Schön wie die Acht" ausgezeichnet

14. Februar 2022
Redaktion Börsenblatt

Für ihr Jugendbuch "Schön wie die Acht", erschienen bei Tulipan, erhält die Autorin Nikola Huppertz den Evangelischen Buchpreis 2022. Die Jury hat zudem eine Empfehlungsliste mit zwölf Titeln aus Belletristik, Kinder- und Jugendbuch sowie Sachbuch zusammengestellt.

Das Buch wurde von der sechsköpfigen Jury des beliebten Leserpreises unter 124 Vorschlägen ausgewählt. Der Preis wird zum 44. Mal verliehen und ist mit 5.000 Euro dotiert. Der Evangelische Buchpreis wird Nikola Huppertz am 1. Juni 2022 in der Marktkirche in Wiesbaden verliehen, so die Presseinformation.

Zum Inhalt:
In "Schön wie die Acht", erschienen 2021 bei Tulipan, geht es um den fast 13jährigen Malte, der ein richtiges Mathe-Ass ist. Zahlen geben ihm Orientierung und Sicherheit. Doch als nicht nur plötzlich eine neue Halbschwester in sein Leben tritt, sondern auch noch ein neues Mädchen im Matheclub auftaucht, gerät seine geordnete Welt gehörig ins Wanken.

Jurybegründung:
Die Jury um den Vorsitzenden Christopher Krieghoff begründet ihre Entscheidungen wie folgt: "Nikola Huppertz erzählt auf beeindruckende Weise die Entwicklung von der sachorientierten späten Kindheit zur emotional aufwühlenden und verunsichernden Phase der Pubertät. Sehr vielschichtig kommen die Themen dieses Alters zum Ausdruck: die schmerzhafte Erkenntnis, dass Eltern nicht immer die Wahrheit sagen, die Entwicklung von Freundschaften und die Erfahrung des ersten Verliebtseins sowie das herausfordernde Zusammenwachsen in einer Patchworkfamilie.

Das Buch lässt Leser*innen an den Fragen und Überlegungen seiner liebenswerten Hauptfigur teilhaben und die emotionale Zerrissenheit dieses Alters miterleben. Dabei wird deutlich: Nicht nur die klar geordnete Welt der Zahlen kann Trost spenden, sondern auch die Welt der Worte. Ja, die Vielschichtigkeit und die Zwischentöne des Lebens und der Gefühle können Gedichte viel besser ausdrücken.

Nikola Huppertz ist ein sprachkreatives, thematisch heutiges und flüssig zu lesendes Buch gelungen, das in der schwierigen Phase zwischen Kindheit und Jugend helfen kann, die vielen Veränderungen und Eindrücke wahrzunehmen und zu verarbeiten. Erwachsenen vermittelt es darüber hinaus ein tieferes Verständnis für dieses Alter."

Zur Autorin:
Nikola Huppertz
wurde 1976 in Mönchengladbach geboren. Nach dem Abitur studierte sie Violine an der Folkwang-Hochschule Essen/Duisburg und Psychologie an der Humboldt-Uni in Berlin und war Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. Sie begann mit dem Schreiben und gewann 2007 mit dem Manuskript zu ihrem Debütroman "Karla, Sengül und das Fenster zur Welt" den Literaturwettbewerb der Bonner Buchmesse Migration. Seitdem hat sie zahlreiche Kinder- und Jugendbücher, Gedichte und Kurzprosa in Literaturzeitschriften sowie Geschichten für den Rundfunk veröffentlicht und wurde mehrfach ausgezeichnet. Sie lebt heute mit ihrer Familie in Hannover.
Zum Preis:
Der Evangelische Buchpreis wird seit 1979 vom Dachverband evangelischer öffentlicher Büchereien, dem Ev. Literaturportal, verliehen. Gesucht werden Bücher, die anregen über uns selbst, unser Miteinander und unser Leben mit Gott neu nachzudenken.

Empfehlungsliste 2022 der Jury

Die Jury wählte neben dem Preisbuch zwölf weitere Titel für die Empfehlungsliste aus: Romane, Sachbücher, Kinder- und Jugendbücher: 

Belletristik

  • Gabriele von Arnim: "Das Leben ist ein vorübergehender Zustand". Hamburg: Rowohlt 2021. 235 S., geb.: 22 €, ISBN 978-3-498-00245-9
  • Dimitrij Kapitelmann: "Eine Formalie in Kiew". München: Hanser Berlin 2021. 175 S., geb.: 20 €, ISBN 978-3-446-26937-8
  • Steffen Kopetzky: "Monschau". Berlin: Rowohlt Berlin 2021. 350 S., geb.: 22 €, ISBN 978-3-7371-0112-7
  • Eva Menasse: "Dunkelblum". Köln: Kiepenheuer & Witsch 2021. 525 S., geb.: 25 €, ISBN 978-3-462-04790-5
  • Helga Schubert: "Vom Aufstehen. Ein Leben in Geschichten". München: dtv 2021. 221 S., geb.: 22 €, ISBN 978-3-423-28278-9
  • Benedict Wells: "Hard Land". Zürich: Diogenes 2021. 352 S., geb.: 24 €, ISBN 978-3-257-07148-1

Erzählendes Kinder- und Jugendbuch

  • Kirsten Boie: "Dunkelnacht". Hamburg: Oetinger 2021. 127 S., geb.: 13 €, ISBN 978-3-7512-0053-0
  • Melanie Gerber: "Auf dem Mond ist alles gut". Bubikon (Schweiz): Edition Buchfink 2021. 56 S., geb.: 12 €, 978-3-9525009-4-1
  • Katharina Hacker: "Alles, was passieren wird". Frankfurt am Main: Fischer Sauerländer 2021. 253 S., geb.: 13 €, ISBN 978-3-7373-5820-0
  • Katharina Schärer: "Da sein-Was fühlst du?". München: Hanser 2021. 64 S., geb.: 12 €, ISBN 978-3-446-26956-9

Sachbücher (für Kinder, Jugendliche und Erwachsene)

  • "Expedition Polarstern – Dem Klimawandel auf der Spur". Katharina Weiss-Tuider. Ill. von Christian Schneider. Grafiken von Stephanie Roderer. München: cbj 2021, 123 S., geb.: 22 €, ISBN 978-3-570-17814-0
  • Daniel Schreiber: "Allein". München: Hanser Berlin 2021. 159 S., geb.: 20 €, ISBN 978-3-446-26792-3

 

Der Jury gehören Mitarbeitende evangelischer Bibliotheken, Bibliothekar:innen und Theolog:innen und die Redakteurin des Ev. Literaturportals an.