Nicolas-Born-Debütpreis für Charlotte Gneuß

Nicolas-Born-Preis für Maxim Biller

4. September 2024
von Börsenblatt

Maxim Biller erhält den mit 20.000 Euro dotierten Nicolas-Born-Preis 2024. Den Debütpreis erhält Charlotte Gneuß. Die Preise werden vom Land Niedersachsen vergeben.

Maxim Biller

"Maxim Biller und Charlotte Gneuß zeichnen sich – ganz in der Tradition Nicolas Borns – durch ein vielschichtiges schriftstellerisches Schaffen aus. Mit großem erzählerischem Können beschäftigen sie sich in ihren Texten immer wieder mit Fragen nach Identität und Herkunft und greifen damit Themen von herausragender Aktualität auf. Ich gratuliere den beiden ganz herzlich zur Auszeichnung mit dem Nicolas-Born-Preis des Landes Niedersachsen", sagt Falko Mohrs, Niedersächsischer Minister für Wissenschaft und Kultur.

Der 1960 in Prag geborene Schriftsteller Maxim Biller erhält den mit 20.000 Euro dotierten Hauptpreis..

"Maxim Biller ist als großer Prosaist und streitbarer Essayist einer der bekanntesten deutschen Autoren seiner Generation. Sein beeindruckendes Werk findet auch eine internationale Leserschaft. Zudem ist sein Name regelmäßig einer der erstgenannten, wenn es um eine jüdische Perspektive in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur geht", sagt die Jury in ihrer Begründung. Seine Romane "verhandeln mit hohem persönlichen Einsatz oft jene Themen, die erst mit Verzögerung auch im Bewusstsein der Allgemeinheit als drängende Fragen der Gegenwart betroffen sind."

Außerdem sei Maxim Billers Werk "bei aller intellektuellen Unabhängigkeit geprägt von reichen Bezugnahmen auf den Kanon der Moderne sowie die Traditionen jüdischer Literatur und schreibt sich so ein in die Weltliteratur.“

Charlotte Gneuß

Den mit 10.000 Euro dotierten Debütpreis erhält die 1992 geborene Schriftstellerin Charlotte Gneuß

In der Begründung der Jury heißt es: "In Charlotte Gneuß’ Debütroman sitzt jedes Wort: Wir werden nicht aufgefordert zu fühlen, sondern wir werden in Empfindungen geworfen. Wir werden nicht über historische Zusammenhänge belehrt, sondern wir verstehen unmittelbar. Dies ist das Resultat einer meisterhaften Beherrschung der nie aufdringlich eingesetzten Mittel, der sorgsamen Arbeit an der Sprache und einer klugen Komposition. Hierzu gehört nicht zuletzt eine erzählerische Ökonomie, die uns Lesenden den nötigen Raum lässt, um die unauflösbaren Ambivalenzen der menschlichen Existenz zu erkennen und auszuhalten. In Zeiten einer oft allzu entschiedenen Debattenkultur ist Gittersee eine leise, aber nicht weniger machtvolle Gegenstimme, die auf die Kraft literarischer Fiktion, auf Imagination und Empathie vertraut. Ein Buch, das bleiben wird!"

In der Jury, der Niedersächsischen Literaturkommission, sitzen: Kathrin Dittmer (Literaturhaus Hannover, Vorsitzende), Lisa Kreißler (Schriftstellerin), Matthias Lorenz (Leibniz Universität Hannover), Volker Petri (Börsenverein des Deutschen Buchhandels – Landesverband Nord e.V.) und Alexander Solloch (NDR Kultur)