Bremer Literaturpreis 2021

Naturlyrik im Zeitalter des Artensterbens

16. November 2020
Redaktion Börsenblatt

Marion Poschmann erhält den mit 25.000 Euro dotierten Bremer Literaturpreis 2021 für ihren Gedichtband „Nimbus“ (Suhrkamp).

„Der Gedichtband Nimbus überführt mit großem Formbewusstsein die Tradition der Naturlyrik in das Zeitalter von Klimawandel und Artensterben. Ihre Gedichte fügen Kindheitserinnerungen, präzise Gegenwartsbeobachtung und historische Wissensspeicher zu Naturbildern zusammen, die durch ihren Reichtum an Details bestechen“, begründete die Jury ihre Wahl.

Marion Poschmann ist 1969 in Essen geboren und studierte Germanistik und Slawistik. Außerdem studierte sie Szenisches Schreiben an der Berliner Hochschule der Künste. 2018 wurde sie ausgzeichnet mit dem Klopstock-Preis für ihren Roman „Die Kieferninseln“, der sowohl auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises stand als auch in der englischen Fassung für den Man Booker Prize 2019 nominiert war.

Der Förderpreis zum Bremer Literaturpreis ist mit 6.000 Euro dotiert und wird an die Autorin Jana Volkmann für ihren im Verbrecher Verlag erschienenen Roman "Auwald" verliehen.

„Der Roman Auwald demonstriert ihr beeindruckendes Talent für eine dichte Wahrnehmungsprosa und sie verwandelt auf originelle Weise ein Katastrophengeschehen in die Möglichkeit, sich einer privaten Krise zu stellen“, so die Jury in ihrer Begründung.

Jana Volkmann ist 1983 in Kassel geboren und studierte Europäische Literaturen. Derzeit arbeitet sie an einer Dissertation über Hotels in der Gegenwartsliteratur. Sie lebt als freie Autorin und Journalistin in Wien.

Die Jury zum Bremer Literaturpreis besteht aus:

  • Lothar Müller (Vorsitz, Süddeutsche Zeitung)
  • Richard Kämmerlings (Die Welt)
  • Barbara Lison (Stiftung Bremer Literaturpreis)
  • Wiebke Porombka (Deutschlandradio Kultur)
  • Michael Sieber (Stiftung Bremer Literaturpreis
  • Tonio Schachnger (Förderpreisträger)
  • Daniela Strigl
  • Stefan Zweifel

Geplant ist die Preisverleihung für den 18. Januar im Bremer Rathaus. Am Vorband soll eine moderierte Lesung der beiden Preisträger um 18 Uhr in der Glocke stattfinden.
Der Bremer Literaturpreis wird seit 1954 vergeben.