Natan Sznaider erhält Gerstenmann-Friedenspreis
Der in Mannheim geborene und in Tel Aviv lebende Soziologe Natan Sznaider wird mit dem Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung 2024 ausgezeichnet.
Der in Mannheim geborene und in Tel Aviv lebende Soziologe Natan Sznaider wird mit dem Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung 2024 ausgezeichnet.
Der Preis wird von der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung in Frankfurt am Main verliehen. Die Stiftung würdige "das literarische Wirken des Preisträgers für den Frieden in Israel und der Welt, insbesondere seine Publikationen über kosmopolitisches Holocaust-Gedenken und die Erinnerungskonkurrenz von Holocaust und Kolonialismus", heißt es in der Mitteilung.
Die Preisverleihung findet am 26. Mai im Ignaz Bubis-Gemeindezentrum der Jüdischen Gemeinde Frankfurt am Main statt. Die Laudatio hält der Münchner Historiker Michael Brenner.
Natan Sznaider, 1954 in Mannheim geboren, ist emeritierter Professor für Soziologie an der Akademischen Hochschule in Tel Aviv. Er lebt und schreibt in Tel Aviv. Jüngere Publikationen: "Gesellschaften in Israel: Eine Einführung in zehn Bildern" (Suhrkamp 2017), "Neuer Antisemitismus? Fortsetzung einer globalen Debatte" (edition suhrkamp 2019, hg. mit Christian Heilbronn und Doron Rabinovici) und "Politik des Mitgefühls. Die Vermarktung der Gefühle in der Demokratie" (Beltz Juventa 2021). Bei Hanser erschienen: "Fluchtpunkte der Erinnerung. Über die Gegenwart von Holocaust und Kolonialismus" (2022) und, mit Navid Kermani, "Israel. Eine Korrespondenz" (2023).
Am 22. Juli erscheint bei Hanser: "Die jüdische Wunde. Leben zwischen Anpassung und Autonomie".
Der Friedenspreis der Geschwister Korn und Gerstenmann-Stiftung würdigt literarische, publizistische und kulturelle Bemühungen um den Frieden in Israel und darüber hinaus in der ganzen Welt. Er wird alle drei Jahre vergeben und ist zurzeit mit 50.000 Euro dotiert. Gestiftet haben ihn Abraham Korn und seine Schwester Rosa Gerstenmann im Jahr 1987 zum Gedenken an ihre im Konzentrationslager Majdanek ermordete Nichte Sarah Gerstenmann.
Bisherige Preisträger waren: Shimon Peres (2001), Amos Oz (2003), Daniel Barenboim und Edward Said (2006), Sari Nusseibeh und Itamar Rabinovich (2009), Avi Primor (2012), Tom Segev (2015), Lizzie Doron mit Mirjam Pressler (2018) und Joseph Croitoru (2021).