Die Dotierung stellte das Kuratorium des Freundeskreises des Historischen Kollegs unter Leitung von Clemens Börsig, dem Vorsitzenden des Freundeskreises, zur Verfügung. Der Kuratoriumsvorsitzende des Historischen Kollegs, Hartmut Leppin, betonte in seiner Begrüßung im Plenarsaal der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in der Münchner Residenz: „Mit der Auszeichnung von Michael Wildt wird ein Historiker für ein Werk geehrt, das in sprachlich anspruchsvoller, literarisch inspirierter, dabei eingängiger Form über die deutsche Geschichte von 1919 bis 1935 handelt. Hier treten immer wieder Zeitzeugen auf, die zumal nach 1933 Dinge erlebten, die ihnen zuvor unmöglich erschienen wären. Dadurch gewinnt die Darstellung eine faszinierende Multiperspektivität“.
Seine Synthese, so Leppin weiter, habe, ohne den wissenschaftlichen Charakter zu verlieren, zweifelsfrei literarische Qualität. Durch seinen erzählerischen Duktus eignet sich Wildts Werk auch besonders für jüngere Leserinnen und Leser, für die Biopics und Doku-Dramen gängige Formate sind. Leppin betonte überdies, welche Leistung ein solches Werk für Hochschullehrerinnen und -lehrer im universitären Alltag darstelle, weshalb es spezielle Rückzugsorte wie das Historische Kolleg in München brauche. Dieses Institute for Advanced Study in History biete Gelehrten über einen Zeitraum von bis zu einem Jahr die Gelegenheit zu konzentriertem Schreiben. Dass es in der Gegenwart das ungebrochene Bedürfnis nach Werken gebe, die eine historischer Einordnung aktueller Ereignisse und Prozesse ermögliche, sei offensichtlich.