Die Petra Schmidt-Hieber Literatur-Stiftung verleiht alle zwei Jahre den Gerlinger Lyrikpreis, der mit 10.000 Euro dotiert ist. Die Auszeichnung würdigt eine bestimmte Anzahl eingereichter Gedichte mit hohem künstlerischem Anspruch. In diesem Jahr geht der Preis an die Dichterin Manon Hopf aus Mannheim.
"Manon Hopf erhält den Gerlinger Lyrikpreis für Gedichte von hoher Sprachkunst. Es sind kleine Texte, lakonisch, als wären sie aus Stein gemeißelt. Dabei sind sie der sehr alten Technik der Übertragung aus dem Imaginären ins Körperliche verpflichtet. Metamorphosen in moderner Diktion, überraschend neu, ebenso aufregend wie auf den ersten Blick rätselhaft. Hier spricht eine Dichterin der Jetztzeit und was sie uns sagt, ist auf eine andere, besondere Weise autofiktional", begründeten die Jurymitglieder Carolin Callies, Irene Ferchl, Walle Sayer, Hans Thill und Wolfgang Tischer ihre Entscheidung in der Mitteilung. Ihre Gedichte würden nahezu beiläufig vergessene kulturelle Tatsachen, wie die Materialität dessen, was aus antiken Mythen überliefert ist, ins Gedächtnis rufen. Und weiter: "All dies scheint in ihren Gedichten auf mit einer poetischen Selbstverständlichkeit, die ihresgleichen sucht."