Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis

Mandy Schlundt, Ulla Schuh und Volker Surmann nominiert

23. Oktober 2024
von Börsenblatt

Am 18. November wird der Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis verliehen. Aus 203 Einreichungen sind nun zwei verlegte Bücher und ein Manuskript im Rennen. In der Jury sitzt auch eine Schülerin.

"Eine starke eigenständige Handschrift, aber auch die poetische Kraft, Leserinnen und Leser nachhaltig zu berühren", so beschreibt Jurymitglied Birgit Müller-Bardorff die drei Autor:innen, die dieses Jahr für den Oldenburger Kinder- und Jugendbuchpreis nominiert sind. Dabei handelt es sich um Mandy Schlundt mit ihrem Kinderbuch "Rappel im Karton" (S. Fischer), Ulla Schuh mit ihrem Jugendbuchmanuskript "ICH in 100 Teilen" und um Volker Surmann mit seinem Jugendbuch "Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit" (Mixtvision).

Wer den Preis gewinnt, wird während der Verleihung am 18. November im Alten Rathaus Oldenburg bekanntgegeben. Die fünfköpfige Jury bewertete insgesamt 203 Erstlingswerke, darunter 127 Manuskripte und 76 verlegte Bücher. In der Jury sitzen 2024 Tobias Kurwinkel (Professor für Neuere Deutsche Literatur, insbesondere Literatur und Kinder- und Jugendkulturen, Universität Hamburg), Christine Paxmann (Herausgeberin des Magazins "Eselsohr" und Autorin), Birgit Müller-Bardorff (Redakteurin der Augsburger Allgemeinen) und Markus Lefrançois (Illustrator). Traditionell ist das fünfte Jurymitglied eine Schülerin oder ein Schüler. Dieses Jahr ist es Johanne Goldenstein vom Lothar-Meyer-Gymnasium in Varel.

Der mit 8.000 Euro dotierte Kinder- und Jugendbuchpreis wird seit 1977 vergeben und will Autor:innen und Illustrator:innen dazu ermutigen, ein Erstlingswerk vorzulegen und gleichzeitig die Chance bieten, unbekannte Werke in Verlagsprogramme zu bringen.

Über die Nominierten

Mandy Schlundt, geboren 1983, studierte Kommunikationsdesign und arbeitet als Designerin und Illustratorin. Mit "Rappel im Karton“ feiert sie ihr Debüt als Autorin. Im Mittelpunkt des Romans steht Zahra: Sie ist neu in Berlin und mit ihrer Mutter auf Wohnungssuche. Doch die Schlangen bei den Besichtigungsterminen sind endlos, die Mieten unbezahlbar und überhaupt sind Zahra und ihre Mutter für Vermieter nicht gerade die erste Wahl. Da trifft Zahra Nike – und obwohl die beiden Mädchen komplett gegensätzlich sind, ist es wahre Freundschaft auf den ersten Blick. 

Ulla Schuh, geboren 1978 in Nürnberg, hat Germanistik und Geschichte in Erlangen und Wien studiert. Sie arbeitet als Lehrerin an einem Gymnasium und leitet eine Schreibwerkstatt für Jugendliche, die 2023 eine lobende Anerkennung des Segeberger Preises erhielt. "ICH in 100 Teilen“ dreht sich um Rike, die sich seit ihrer Kindheit in ihrer Familie fremd und unverstanden fühlt. Als sie Nico kennenlernt, der sich selbst als trans bezeichnet, lernt sie, ihrer eigenen Stimme zu trauen und findet Worte für ihr Unbehagen. Sie entdeckt, dass sie ein Kuckuckskind ist und macht sich mit Nico auf die Suche nach ihrem Vater. 

Volker Surmann, geboren 1972 in Halle (Westf.), ist Satiriker, Autor und Verleger des Berliner Sartyr Verlags. Seit 2003 liest er jeden Donnerstag bei der Lesebühne "Brauseboys" und tritt bei Poetry Slams in ganz Deutschland auf. "Leon Hertz und die Sache mit der Traurigkeit“ ist sein erstes Jugendbuch. Es handelt von Leon Hertz: 13 3/4 Jahre alt und der dritte Leon in seiner Klasse – also ziemlich normal und unauffällig, wie er findet. Doch Rouven hat ihn bemerkt und er hilft Leon sogar bei seinem Referat über Tod und Trauer in Ethik. Dafür ist der stets schwarz gekleidete Junge mit dem Emo-Ruf bestimmt Experte. Nicht nur das Referat bereitet Leon schlaflose Nächte, auch seine Stimmungstiefs beschäftigen ihn.