Die Jury, bestehend aus Michael Au, Nico Bleutge, Carolin Callies, Monika Rinck und Hans Thill, hat sich laut Mitteilung der Stiftung Rheinland-Pfalz für Kultur einstimmig für Karin Fellner entschieden. Ihre Begründung: "Karin Fellner erhält den 'Lyrikpreis der Südpfalz' für ihre hochvirtuose Kunst der Sprachverwandlung. Seit ihrem ersten Gedichtband 'Avantgarde des Schocks' von 2005 arbeitet sie an einer Poetik der harten Schnitte und der sprachlichen 'Mischungsverhältnisse'. Über kleinste lautliche Verschiebungen, die 'Beine' in 'Bienen' verwandeln und 'Basilisken' zu 'Bastillen' werden lassen, bringt sie 'eins: zum andern', wie einer ihrer mittlerweile sechs Bände heißt. So inszeniert sie ein 'Fest des Fluiden' voller Zugewandtheit und sprachlicher Wirbel. In ihrem jüngsten Band 'Polle und Fu' (2024 [parasitenpresse]) hat sie ihre Ideen noch einmal verfeinert und mit einer grandiosen Komik angereichert. Dabei sind die vokabulären Metamorphosen alles andere als Selbstzweck. Mit ihren 'mutierenden Lettern' reflektiert Karin Fellner die Brüche der pandemischen Zeit genauso wie soziale Ungerechtigkeit und das Verhältnis von Menschen und Tieren."