Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung

Jonathan Franzen ist eins von vier neuen Mitgliedern

29. Mai 2024
von Börsenblatt

Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt hat vier neue Mitglieder zugewählt: die Literaturwissenschaftlerin Valentina Di Rosa, den Schriftsteller Jonathan Franzen, den Kunsthistoriker Peter Geimer und die Schriftstellerin Anja Kampmann. Damit hat die Akademie nun 197 Mitglieder.

Das teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung mit (27. Mai). Das sind die vier neuen Mitglieder:

Valentina Di Rosa:

Geboren 1964 in Neapel, ist Literaturwissenschaftlerin, Übersetzerin und Kulturvermittlerin. Sie lehrt als Professorin für Neuere deutsche Literatur und Literarisches Übersetzen an der Universität Neapel "L'Orientale". Di Rosa arbeitete über die Poetik Else Lasker-Schülers und hat bis heute zahlreiche, ihren Forschungsbereichen entsprechende Veröffentlichungen vorgelegt etwa zur expressionistischen Avantgarde, zur deutsch-jüdischen Exilliteratur, zum Theater im 20. Jahrhundert, zu den deutsch-italienischen Kulturbeziehungen und zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur. Als Übersetzerin hat sie ein breites Repertoire an Texten (Lyrik, Prosa, Theater) von zeitgenössischen Autoren ins Italienische übertragen, darunter Lukas Bärfuss, Durs Grünbein, Heiner Müller, Raoul Schrott, Lutz Seiler.

Jonathan Franzen:

Geboren 1959 in Western Springs, Illinois, ist Schriftsteller. Er studierte am Swarthmore College in Pennsylvania und erwarb 1981 den Bachelor of Arts in Germanistik. Anschließend studierte er an den Universitäten in München und Berlin. Einem internationalen Publikum wurde er mit seinem dritten Roman "Die Korrekturen" (2001/dt. 2002) bekannt, für den er den National Book Award erhielt. Es folgten weitere große Romane wie "Freiheit" (dt. 2010) und "Unschuld" (dt. 2015). Zu seinen jüngsten Veröffentlichungen gehören sein Essay zum Klimawandel "Wann hören wir auf, uns etwas vorzumachen?" (dt. 2020) und sein Roman "Crossroads" (dt. 2022). Franzen wurde vielfach ausgezeichnet, im deutschsprachigen Raum u.a. mit dem Welt-Literaturpreis (2013), dem Frank-Schirrmacher-Preis (2017) und dem Thomas Mann-Preis (2022). Für seinen Einsatz zum Schutz der Wildvögel erhielt er 2015 den EuroNatur-Preis. Weitere Informationen

Peter Geimer:

Geboren 1965 in Kettwig, ist Kunsthistoriker und Inhaber des Lehrstuhls für Neuere und Neueste Kunstgeschichte an der Freien Universität Berlin. Seit 2022 ist er Direktor des Deutschen Forums für Kunstgeschichte in Paris. Zudem leitete er von 2012 bis 2020 die DFG-Kolleg-Forschergruppe "BildEvidenz. Geschichte und Ästhetik". Im Zentrum seiner Forschungen stehen Theorie und Geschichte der Fotografie, Kunst- und Kulturgeschichte des Dings ("Reliquien, Reste, Zeugs") sowie Wissenschaftsgeschichte. Sein 2009 erschienenes Buch "Theorien der Fotografie" ist innerhalb weniger Jahre zu einem Klassiker geworden; es liegt mittlerweile in der 6. Auflage vor. Zu seinen letzten Buchveröffentlichungen zählen: "Fliegen. Ein Porträt" (2018) und "Die Farben der Vergangenheit. Wie Geschichte zu Bildern wird" (2022). Weitere Informationen

Anja Kampmann:

Geboren 1983 in Hamburg, ist Schriftstellerin und Übersetzerin. Sie studierte an der Universität Hamburg und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig.2016 debütierte sie mit dem Gedichtband "Proben von Stein und Licht". Zwei Jahre später folgte ihr erster Roman "Wie hoch die Wasser steigen", für den sie den Mara-Cassens-Preis 2018 und den Lessing-Preis des Freistaates Sachsen 2019 erhielt. Weitere Auszeichnungen folgten, wie etwa der Günter Kunert Literaturpreis für Lyrik 2022, der Arno-Reinfrank-Literaturpreis 2024 und der Marie-Luise-Kaschnitz-Preis 2024. Zuletzt von ihr erschienen sind der Gedichtband "Der Hund ist immer hungrig" (2022) sowie ihre vielbeachtete Übersetzung aus dem Englischen von Ilya Kaminskys "Deaf Republic" ("Republik der Taubheit", dt. 2022). Weitere Informationen