Denn Jochen Till hat früher immer Linus König als Sprecher dabeigehabt, weil er unter Druck stottert: "Freies Sprechen war nie ein Problem, da konnte ich eben ein anderes Wort benutzen als das, was nicht rauswollte - aber der Text ist nun mal, wie er ist, auch wenn ich ihn selbst geschrieben habe" , erzählte den Zuhörer:innen im "Bunten Forum" in Halle 3 der Leipziger Messe. Nach vielen Jahren hatte er aber einen Lesungstermin ausgemacht und Linus König konnte nicht. "Da musste ich ins kalte Wasser springen. Aber ich hatte mir inzwischen schon so viel von ihm abgeguckt, dass ich wusste, wie er betont, wo er Pausen macht, na, und es hat dann auch bei mir geklappt." Linus König liest allerdings weiterhin Tills Hörbücher ein. "Dass ich nun diesen Preis bekomme, das ist etwas ganz Besonderes", meinte Till. Auf facebook schrieb er kurz danach: "Mein absolutes Highlight (nicht nur auf der Messe, sondern in meiner gesamten Karriere) war die Preisverleihung zum LESEKÜNSTLER DES JAHRES 2024!" Als Franziska Neuhaus (Moritz Verlag und Mitglied der IG Leseförderung des Börsenvereins) die Begründung der Jury vorgelesen habe, "habe ich tatsächlich feuchte Augen bekommen".
Die Jurybegründung hatte Meike Betzold (Jurymitglied und Bibliotheksleiterin in Kelsterbach) verfasst: „Jochen Till versteht es, Kinder für seine zahlreichen Buchfiguren wie Luzifer junior, Freya, die Alien-Academy oder T-Rex World zu begeistern und ihnen zu zeigen, dass Bücher Spaß machen", so Betzold über den diesjährigen Lesekünstler: "Er lockert seine Lesungen auch mal mit Musikeinlagen auf, freut sich auf Fragen und hat immer etwas zum Lachen dabei. Die Jury ist überzeugt von seinem Werk, seiner Begeisterung für seine Fans und seiner originellen Art der Vermittlung!“