Doch, die Preisverleihung fand statt – nur ohne Publikum. Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur, Börsenblatt und Frankfurter Buchmesse überreichten im Struwwelpeter-Museum die Serafina an Linda Schwalbe.
Ganz am Anfang hatte man noch überlegt, wie viele Leute denn überhaupt in das neue Struwwelpeter-Museum in der Frankfurter Altstadt passen würden. Aufgrund der Abstands- und Hygieneregeln schrumpften die Zahlen jedoch immer mehr, und spätestens als Frankfurt zum Corona-Risikogebiet wurde, war klar: Die Verleihung des Nachwuchsillustratoren-Preises Serafina würde als Livestream in die Welt gehen.
Nichtsdestotrotz war die Verleihung gestern Abend feierlich: Hausherrin Beate Zekorn-von Bebenburg erinnerte daran, dass Heinrich Hoffmann mit seinem „Struwwelpeter“ das Bilderbuch erfunden hatte und wünschte dem Siegertitel einen ebensolchen Bestsellererfolg. Souverän und gut gelaunt führte Martin Anker als Vertreter der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur durch die knapp 40 Minuten, Illustratorin Moni Port und Börsenblatt-Redakteur Stefan Hauck stellten als Vertreter der Jury die Leistungen der sechs Nominierten vor, bevor Anker dann vor der doch ein bisschen aufgeregten Gewinnerin den Text der Urkunde verlas. Der Juryvorsitzende ging in seiner Laudatio auf die Inhalte und Maltechniken von Schwalbes Bilderbuch "Ida und die Welt hinterm Kaiserzipf" (NordSüd) ein und würdigte: "Das Bilderbuch ist eine Hommage an eine mutige Frauenfigur und vermittelt eine wichtige Botschaft: Konventionen kann man missachten, Träume kann man leben. Die Biografie ist ein erzählendes Sachbuch: Schwalbe bezieht Schaubilder, Landkarten, Vita etc. mit ein, nutzt aber virtuos die erzählerischen Möglichkeiten und holt die jungen Leser visuell ab, regt mit ihren Bildern zum Weiterspinnen an."
Dann der Preisregen: Neben der von der Mediengruppe Pressedruck gestifteten Preissumme von 2500 Euro und der Serafina-Porzellanfigur (ein Unikat der Königlichen Porzellan Manufaktur Nymphenburg) hatte die Akademie Faber-Castell einen "perfekten" Bleistift mit Schwalbes Initialen hergestellt, Zekorn-von Bebenburg überreichte einen Struwwelpeter und der obligatorische Blumenstrauß durfte nicht fehlen. Im anschließenden Talk mit Schwalbe war einiges über ihre Arbeitsweise, die Recherchen für das Buch, über die Weltreisende Ida Pfeiffer (die Heldin des Buchs) und mehr zu erfahren. Wer mehr über die Preisverleihung wissen möchte: Der Livestream ist noch unter www.youtube.com/watch?v=84gK1VWAn7Y&feature=youtu.be abrufbar.
