Große Ehrung für Anna Baar
Die Autorin Anna Baar erhält den Großen Österreichischen Staatspreis 2022. Es ist die höchste Kultur-Auszeichnung der Republik und ist mit 30.000 Euro dotiert.
Die Autorin Anna Baar erhält den Großen Österreichischen Staatspreis 2022. Es ist die höchste Kultur-Auszeichnung der Republik und ist mit 30.000 Euro dotiert.
Der Große Österreichische Staatspreis wird jedes Jahr an eine Persönlichkeit aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur oder Musik verliehen. In der Sparte Literatur reiht sich Anne Baar nun mit Preisträger:innen wie Elias Canetti, Ingeborg Bachmann, Christine Lavant, Ernst Jandl, Peter Handke und Ilse Aichinger ein.
„Anna Baar ist eine unverwechselbare Stimme auf die Bühne der Gegenwartsliteratur. Sie ist Sprachkünstlerin im besten Sinne und zeigt uns, was Literatur im Zeitalter der Digitalisierung und Mediatisierung unserer Gesellschaft leisten kann: nämlich in der Kunst der Erzählung und des Romans, authentische Erfahrungen und Erkenntnisse über unsere Gegenwart vermitteln und unseren Sinn für Unrecht, Irrtümer und Versäumnisse, Risiken und Möglichkeiten schärfen“, so Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer.
„Anna Baar glaubt an die Kraft der Literatur. Sie ist eine Autorin, die uns mit den Zumutungen der Wahrheit konfrontiert und die es versteht, denen, die nicht gehört werden, eine Stimme zu geben. Sprachkraft, Eigensinn und ein individueller Sound machen aus jedem ihrer Bücher ein Ereignis. Anna Baar ist ein Glücksfall für die Kunst des Erzählens und eine hochverdiente Preisträgerin.“
Anna Baar ist 1973 in Zagreb gebrochen und verbrachte ihre Kindheit und Jugend in Wien, Klagenfurt und auf der dalmatinischen Insel Brac. Mit ihrem Debütroman „Die Farbe des Granatapfels“ trag sie beim Bachmann-Preis an. Für „Als ob sie träumend gingen“ wurde sie mit dem Theodor-Körner-Preis, 2020 mit dem Humbert-Fink-Literaturpreis der Stadt Klagenfurt ausgezeichnet. Für „Nil“ war sie 2021 für den Österreichischen Buchpreis nominiert. Ihre Bücher erscheinen bei Wallstein.
In der Begründung des Kunstsenats zu ihrer Prämierung heißt es außerdem:
„Anna Baar lotet in ihrem avantgardistischen Werk mit außergewöhnlichem Sprachgefühl, radikal und verstörend, die Grenzen der Erzählkunst aus. Ihre wie Musikstücke komponierten Texte, die voll sprachlicher Schönheit sind und sich immer wieder in beklemmende kafkaeske Abgründe des Albtraums begeben, thematisieren auf ungewöhnliche Art und Weise das Verhältnis zwischen Realität und Fiktion.“