Mit 10.000 Euro dotiert

Grimm-Preis an Valerie Fritsch

22. Oktober 2020
Redaktion Börsenblatt

Valerie Fritsch aus Graz erhält für ihren Roman "Herzklappen von Johnson & Johnson" (Suhrkamp) den Brüder-Grimm-Preis für Literatur der Stadt Hanau 2020.

Die Jury habe Anfang September 2020 einstimmig für das im Suhrkamp Verlag erschienene Werk votiert, wie die Stadt Hanau mitteilt. Der Magistrat bestätigte in seiner letzten Sitzung diese Jury-Entscheidung. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert.

"Der Roman 'Herzklappen von Johnson & Johnson', erzählt in einer Prosa von hoher atmosphärischer Dichte und mit einer an der Präzision der Photographie geschulten Genauigkeit der Wahrnehmung die Geschichte einer Familie über drei Generationen hinweg", heißt es in der Jury-Begründung. Mit großem Gespür für Klang und Rhythmus der Sprache schildere Valerie Fritsch "in trennscharfen Bildern die Wirkungen des Schweigens und vergegenwärtige die Notwendigkeit des Schmerzes im Leben: ausdrucksstark, lebensnah und mit beeindruckender Sensibilität für seelische Schattierungen."

Valerie Fritsch wurde 1989 in Graz geboren, hat angewandte Fotografie studiert und bezeichnet sich selbst als Schriftstellerin, Polaroidphotographin und Reisende. Sie hat bisher Romane, Erzählungen, Essays und Gedichte veröffentlicht. Ihr Schaffen wird stark durch eine intensive Reisetätigkeit beeinflusst und sie verbringt sechs bis sieben Monate im Jahr im Ausland.

Für die Recherche ihres  Romans "Herzklappen von Johnson & Johnson" reiste Fritsch 16.000 Kilometer mit dem Auto von Graz nach Kasachstan.

Das Buch "Herzklappen von Johnson & Johnson" von Valerie Fritsch stand unabhängig vom Brüder Grimm-Preis für Literatur auch auf der Longlist für den Deutschen Buchpreis 2020, der kürzlich an Anne Weber für "Annette – ein Heldinnenepos" vergeben wurde.

Valerie Fritsch wird den Preis nach heutigem Stand am 20. November, um 20 Uhr im Kulturforum Hanau persönlich entgegennehmen.