Kinderliteraturpreis für Nachwuchsautor:innen

Goldener Bücherpirat für Franziska Lagemann

23. September 2024
Redaktion Börsenblatt

Im Rahmen des 21. Bücherpiraten-Festivals wurde am Samstag, den 21. September der Goldene Bücherpirat an die Autorin Franziska Lagemann verliehen. Sie wurde für "Die total normalen Abenteuer von Odette Germaine" (Dressler) ausgezeichnet. Die Kinderjury lobte die "verrückt-witzige Stimmung" im Buch.

Für dieses Buch gab es den Goldenen Bücherpiraten 2024

Der Goldene Bücherpirat ist ein Kinderliteraturpreis für Nachwuchsautor:innen, der von einer Jury aus Kindern zwischen 8 und 10 Jahren vergeben wird. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird jährlich gemeinsam von dem Verein Bücherpiraten und der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck vergeben, so die Mitteilung der Bücherpiraten. 

Die elfköpfige Kinderjury hat in den letzten Monaten intensiv diskutiert und gelesen. Am Anfang stand die große Frage, was ein gutes Buch eigentlich ausmacht. Anton, Erik, Eva, Ida, Justus, Lasse, Liska, Lucy, Lyk, Noa und Teo haben gemeinschaftlich die Auswahlkriterien festgelegt: eine unvorhersehbare Geschichte, unperfekte Figuren in Gefahrensituationen, Spannung, Humor und eine einfallsreiche Sprache gehören für sie dazu.

Anhand von Bewertungsbögen wurden schließlich drei Finalbücher festgelegt und diese komplett gelesen. Das waren in diesem Jahr ganze 1.003 Seiten. Die finale Abstimmung sei sehr knapp und emotional gewesen. Am Ende konnte "Odette" am meisten überzeugen. Die Kinderjury hat ihre Lieblingsszenen als kleines Theaterstück inszeniert und ein äußerst spannendes und unterhaltsames Stück auf die Bühne gebracht. Im Anschluss erläuterten Eva und Lucy in der Laudatio die Entscheidung der Jury:

"Uns gefiel die verrückt-witzige Stimmung in dem Buch sehr. Sowohl die Figuren als auch die Geschichte haben uns immer wieder zum Lachen gebracht, aber es wurde auch mal etwas gruselig und ziemlich spannend […]." Außerdem habe die Geschichte eine starke und eigensinnige Hauptfigur. "Odette ist richtig super. Sie ist häufiger mürrisch, etwas weird und lässt sich von niemandem etwas vorschreiben."

Autorin Franziska Lagemann freute sich sehr über die lebendige Inszenierung und war sichtlich beeindruckt. "Zum Schreiben dieser Geschichte müsse man eigentlich ganz normal sein, durchschnittlich halt und ein wenig verrückt", sagte die Autorin im anschließenden Interview. Ideen habe sie reichlich für eine Fortsetzung – oder womöglich für eine ganz neue Geschichte.

 

Über das Siegerbuch:

"Die Geschichte der Odette Germaine" (Dressler, 2023) ist alles andere als total normal: Odette hat nekromantische Fähigkeiten. Sie kann Tote lebendig werden lassen, seitdem sie von ihrer Urgroßmutter Eloise eine magische Rassel geschenkt bekam. Eloise "lebt" von da an auf einem Pariser Friedhof. Dort ist Odette am liebsten, denn hier wohnen noch weitere Freunde von ihr. An Halloween plant sie für alle eine große Party. Doch sie ist nicht die einzige Nekromantin. Die dunkle Brüderschaft treibt dort ihr Unwesen und beschließt kurz vor ihrer Party die Friedhofsherrschaft zu übernehmen.

Franziska Lagemann hat Theater-, Film- und Medienwissenschaften in Frankfurt studiert. Manchmal wäre sie gerne Militärtaucherin, Straßenbahnfahrerin, Musicalstar, Algenforscherin, Clown oder Bundeskanzlerin. Ihre zahlreichen Interessen lassen sich perfekt mit den Geschichten unter einen Hut bringen, die sie sich seit ihrer Kindheit mit Begeisterung ausdenkt. Heute arbeitet sie als freiberufliche Theatertechnikerin in London und schreibt am liebsten in leeren Theatersälen, heißt es im Bericht der Bücherpiraten.