Der Goldene Bücherpirat ist ein Kinderliteraturpreis für Nachwuchsautor:innen, der von einer Jury aus Kindern zwischen 8 und 10 Jahren vergeben wird. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert und wird jährlich gemeinsam von dem Verein Bücherpiraten und der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck vergeben, so die Mitteilung der Bücherpiraten.
Die elfköpfige Kinderjury hat in den letzten Monaten intensiv diskutiert und gelesen. Am Anfang stand die große Frage, was ein gutes Buch eigentlich ausmacht. Anton, Erik, Eva, Ida, Justus, Lasse, Liska, Lucy, Lyk, Noa und Teo haben gemeinschaftlich die Auswahlkriterien festgelegt: eine unvorhersehbare Geschichte, unperfekte Figuren in Gefahrensituationen, Spannung, Humor und eine einfallsreiche Sprache gehören für sie dazu.
Anhand von Bewertungsbögen wurden schließlich drei Finalbücher festgelegt und diese komplett gelesen. Das waren in diesem Jahr ganze 1.003 Seiten. Die finale Abstimmung sei sehr knapp und emotional gewesen. Am Ende konnte "Odette" am meisten überzeugen. Die Kinderjury hat ihre Lieblingsszenen als kleines Theaterstück inszeniert und ein äußerst spannendes und unterhaltsames Stück auf die Bühne gebracht. Im Anschluss erläuterten Eva und Lucy in der Laudatio die Entscheidung der Jury:
"Uns gefiel die verrückt-witzige Stimmung in dem Buch sehr. Sowohl die Figuren als auch die Geschichte haben uns immer wieder zum Lachen gebracht, aber es wurde auch mal etwas gruselig und ziemlich spannend […]." Außerdem habe die Geschichte eine starke und eigensinnige Hauptfigur. "Odette ist richtig super. Sie ist häufiger mürrisch, etwas weird und lässt sich von niemandem etwas vorschreiben."
Autorin Franziska Lagemann freute sich sehr über die lebendige Inszenierung und war sichtlich beeindruckt. "Zum Schreiben dieser Geschichte müsse man eigentlich ganz normal sein, durchschnittlich halt und ein wenig verrückt", sagte die Autorin im anschließenden Interview. Ideen habe sie reichlich für eine Fortsetzung – oder womöglich für eine ganz neue Geschichte.