Preis der Berthold Leibinger Stiftung

Franz Suess mit Comicbuchpreis 2024 ausgezeichnet

1. Dezember 2023
Redaktion Börsenblatt

Der österreichische Comiczeichner Franz Suess erhält für sein Projekt "Jakob Neyder" den Berthold Leibinger Comicbuchpreis 2024. Der Preis für noch nicht veröffentlichte Comicbände ist mit 25.000 Euro dotiert. 

Franz Suess

Franz Suess erzählt in dem prämierten Band "Jakob Neyder" die Geschichte von dem Außenseiter Jakob, der versucht, seiner Verantwortung für eine Straftat zu entkommen. Ein Verbrechen ohne Not, das in ihm Schuldgefühle auslöst. Der Preisträger ist kein unbekanntes Gesicht für die Jury des Comicbuchpreises der Berthold Leibinger Stiftung.

Der Juryvorsitzende Andreas Platthaus (FAZ) begründet die Auszeichnung wie folgt: "Die neue Geschichte des spät berufenen, aber schon mehrfach für den Berthold Leibinger Comicbuchpreis nominierten Wiener Autors Franz Suess berichtet von einem Niedergang auf Raten. Jakob Neyder hat Schuld auf sich geladen, und wie er damit um- und untergeht, das ist das Thema dieses ebenso virtuos gezeichneten wie erzählten Comics. Suess bleibt den sozialen Außenseitern treu, deren Probleme und Verhalten sie aber mitten in die Gesellschaft stellen. Kein anderer deutschsprachiger Comic-Autor baut derzeit so konsequent an einem Gefüge aus Einzelschicksalen, die sich zum Porträt einer Klasse fügen."

Das Cover von "Jakob Neyder"

Über Franz Suess

Der 1961 geborene Franz Suess studierte Malerei und Graphik an der Kunstuniversität Linz. Er lebt und arbeitet in Wien. Der prämierte Band soll etwa 170 Seiten umfassen, bis Mitte 2024 fertiggestellt werden und in ein bis zwei Jahren im avant-Verlag erscheinen. Hier wird im Mai 2024 auch sein aktuelles neues Projekt "Drei oder vier Bagatellen" erscheinen. Franz Suess erzählt darin Slice-of-Life-Geschichten von mehreren vermeintlich durchschnittlichen Menschen, hinter deren Fassaden stets mehr steckt, als man auf den ersten Blick vermutet. Außerdem bisher von Suess bei avant erschienen ist "Diebe und Laien", mit dem er 2021 Finalist beim Comicbuchpreis der Leibinger-Stiftung 2021 war.

Über den Preis

Mit 25.000 Euro ist der Comicbuchpreis der Berthold Leibinger Stiftung die höchst dotierte Auszeichnung für grafischer Literatur im deutschsprachigen Raum. Der Preis, der seit 2015 jährlich verliehen wird, versteht sich als Förderinstitution für deutschsprachige Comickunst. Die Preisverleihung wird laut Website des Preises am 22. April 2024 stattfinden. 

In der Jury saßen dieses Jahr: Andreas Platthaus (FAZ, Frankfurt), David Basler (Zürich), Prof. Dr. Frank Druffer (Kulturstiftung der Länder, Berlin), Barbara Buchholz, Dr. Brigitte Helbling (Hamburg), Dr. Florian Höllerer (Literarisches Colloquium Berlin), Teresa Präauer (Wien), Dr. Stefanie Stegmann (Literaturhaus Stuttgart). 

Neben dem Preisträgerband würdigt die Jury außerdem bis zu neun weitere gute Bewerbungsarbeiten mit einem Preisgeld von je 2.500 Euro.