Förderstipendien 2023 vergeben
Katia Sophia Ditzler, Giorgio Ferretti, Ozan Zakariya Keskinkiliç und Inana Othman erhalten SchreibZeit-Stipendien der Stiftung Niedersachsen. Schwerpunkt des Förderjahres 2023 ist Lyrik im digitalen Zeitalter.
Katia Sophia Ditzler, Giorgio Ferretti, Ozan Zakariya Keskinkiliç und Inana Othman erhalten SchreibZeit-Stipendien der Stiftung Niedersachsen. Schwerpunkt des Förderjahres 2023 ist Lyrik im digitalen Zeitalter.
Katia Sophia Ditzler, Giorgio Ferretti, Ozan Zakariya Keskinkiliç und Inana Othman sind die SchreibZeit-Stipendiat:innen 2023. Im zweiten Jahrgang des Literaturförderprogramms der Stiftung Niedersachsen werden Lyriker:innen gefördert, die sich mit ersten literarischen Projekten bereits einen Namen gemacht haben. Sie erhalten nun jeweils viermonatige Arbeitsstipendien in Höhe von 2.250 Euro pro Monat. Ein:e Mentor:in ihrer Wahl unterstützt sie in dieser Zeit. Auf Wunsch kann im Rahmen des Stipendiums eine Residenz in Niedersachsen wahrgenommen werden.
Das Programm SchreibZeit führt die Stiftung in Kooperation mit der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel durch. „Die Stipendiat:innen beeindrucken mit Poesie, die sich formal und medial neu ausdrückt, vor allem aber auch politisch ist und starke gesellschaftliche Bezüge hat”, begründet Lavinia Francke, Generalsekretärin der Stiftung Niedersachsen.
Eine Bewerbung für die Stipendien ist nicht möglich. Mögliche Stipendiat:innen werden von Kurator:innen aus unterschiedlichen Wirkungsfeldern vorgeschlagen und von einer Jury ausgewählt. Die Jury des Jahrgangs 2023 bildeten Lina Briks (Mitherausgeberin der Literaturzeitschrift BELLA triste), Safiye Can (Lyrikerin, Autorin, Dichterin der konkreten und visuellen Poesie sowie bildende Künstlerin und literarische Übersetzerin) und Monika Rinck (Schriftstellerin, Übersetzerin und Professorin am Institut für Sprachkunst an der Universität für Angewandte Kunst in Wien). Sie entschieden über die Vergabe der Stipendien aus Vorschlägen der Kurator:innen Paul-Henri Campbell (Lyriker und Essayist), Dincer Güçyeter (ELIF VERLAG), Simone Lappert (freie Autorin) und Ronya Othmann (freie Journalistin und Autorin).
Das Förderprogramm SchreibZeit unterstützt gezielt literarische Stimmen, denen bislang kaum Fördermöglichkeiten offenstanden. Der Schwerpunkt wechselt jährlich: 2022 war dies interkulturelle Literatur. Nach Lyrik im digitalen Zeitalter 2023 folgen Graphic Novel (2024) und Szenisches Schreiben (2025). Das Programm wird durch den Hanser-Verleger Jo Lendle als Schirmherr begleitet.
Katia Sophia Ditzler
Katia Sophia Ditzler studierte in Leipzig, Kiew, Moskau, Yogyakarta und Berlin Literarisches Schreiben, Ethnologie und Schattenpuppentheater. Sie arbeitet interdisziplinär zwischen Text, Klang, Video, Performance und digitalen Medien. Ihre Texte erschienen in Zeitschriften und Anthologien, wie Transistor, BELLA triste, Die EPILOG, Metamorphosen, STILL sowie Tippgemeinschaft. International zeigt sie Filme und Performances auf Festivals, wie DOK Leipzig, Prague Microfestival, Athens Digital Arts Festival, Videobardo, Experiments in Cinema Albuquerque und beim Poesiefestival Berlin. Nach einer Hospitanz beim Virtual Reality Cinema und einer Residenz beim Theatre Research Institute in Melbourne, Australien lebt sie in Berlin. 2022 erschien ihr erstes Buch, ein multimedialer Gedichtband mit dem Titel „Lieder der Dreistigkeit”.
Giorgio Ferretti
Giorgio Ferretti ist 1990 in Lecco, Italien, geboren und wohnt seit 2014 in Deutschland. Er hat Literatur- und Kulturwissenschaften in Italien und Deutschland studiert, seit 2019 studiert er am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2021 wurde er zum auftakt festival für szenische texte eingeladen, 2022 zum 25. Klagenfurter Literaturkurs und zu den Bieler Gesprächen. Daneben wirkt er in dem Verlagskollektiv hochroth Leipzig mit, arbeitet mit dem Schreib- und Performancekollektivs Rhymth und ist in der Redaktion der Literaturzeitschrift Edit. Prosa, Lyrik, Essays und Dramatisches von ihm wurde in verschiedenen Zeitschriften veröffentlicht, u. a. in BELLA Triste, PS Politisch Schreiben, GYM, Glitter, Jenny, Hot Topic! und Das Narr. 2022 gewann er den exil-Dramatiker:innenpreis.
Ozan Zakariya Keskinkılıç
Ozan Zakariya Keskinkılıç ist Politikwissenschaftler, freier Autor und Lyriker. Er forscht und lehrt an Berliner Hochschulen u. a. zu Rassismus, Antisemitismus, Orientalismus sowie zu Erinnerung und widerständiger Kunst- und Kulturproduktion. Im vergangenen Jahr erschien „Muslimaniac. Die Karriere eines Feindbildes“. Neben wissenschaftlichen Texten schreibt er Essays, Prosa, Hörstücke und Lyrik. Seine Gedichte wurden in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien in Deutschland, Österreich und in der Schweiz veröffentlicht, u. a. im Jahrbuch der Lyrik, BELLA triste, Jenny, Das Narr und Glitter. Für den Zyklus „jetzt nicht an gog und magog denken“ wurde er 2021 von der Akademie für gesprochenes Wort ausgezeichnet. Er liest auf diversen Literatur- und Kunstfestivals, zuletzt bei „Satelliten“ vom Literaturhaus Köln, „Textland“ in Frankfurt am Main und „Muslim: Contemporary“ in Wien. Seine lyrischen Arbeiten wurden als Teil multimedialer Kunstausstellungen im Grassimuseum Leipzig, im Oyoun Berlin und in der Literaturpassage Wien präsentiert. Im Herbst 2022 erschien sein Gedichtband „prinzenbad“ im Elif Verlag. Er lebt in Berlin.
Inana Othman
Inana Othman ist Autorin, Forscherin und politische Bildnerin und lebt in Berlin. An der Schnittstelle des Geschichtlichen, Politischen, Imaginären und Lyrisch-Körperlichen schreibt und publiziert sie auf Deutsch, Arabisch und Englisch. Ihre Arbeiten wurden u. a. am Schauspiel Düsseldorf, im Pavillon Hannover und am Hessischen Landestheater Marburg gezeigt.