Die Autorin Julia Wolf wird für ihren Roman „Alte Mädchen“ (Frankfurter Verlagsanstalt) mit dem ersten Licher Literaturpreis ausgezeichnet. Er ist mit 7.000 Euro dotiert und wird am 13. November verliehen.
„Julia Wolfs Roman ‚Alte Mädchen‘ erzählt auf originelle Weise drei Geschichten über drei Frauengenerationen“, heißt es in der Jurybegründung. „In einer ganz eigenen Sprache, die ebenso innovativ wie unterhaltend und gut lesbar ist, weist der Text zurück auf die Nachkriegszeit und integriert zugleich Elemente der medialen Moderne. Witzig, ironisch bis hin zur Groteske, dabei liebevoll den Figuren gegenüber und niemals larmoyant, legt die Autorin das Scheitern der Kommunikation in der Kleinfamilie offen und macht gleichzeitig eine innere Verbindung zwischen den Generationen sichtbar.“
Julia Wolf ist Autorin und Übersetzerin. Schon ihr Debüt „Alles ist jetzt“ (2015) veröffentlichte sie bei der Frankfurter Verlagsanstalt. Ihr Roman „Walter Nowak bleibt liegen“ (FVA 2017) wurde mit dem 3sat-Preis und dem Nicolas-Born-Debütpreis ausgezeichnet und für den Deutschen Buchpreis 2017 nominiert. Für „Alte Mädchen“ erhielt sie den Robert Gernhardt-Preis. Als Teil des Autorinnenkollektivs „Writing with CARE / RAGE“ hat sie zum Thema Sorgearbeit und künstlerische Produktion gearbeitet. Sie lebt mit ihrer Familie in Leipzig.
Die Verleihung des Licher Literaturpreises findet in Zusammenarbeit mit dem Förderverein der Stadtbibliothek Lich am 13. November 2022 im Rahmen einer Matinee im Licher Programmkino Traustern mit. Die Laudation halt der Frankfurter Autor und Literaturkritiker Christoph Schröder.
Der Preis wird in diesem Jahr zum ersten Mal vergeben und wurde im Dezember 2021 unter dem Dach der Bürgerstiftung Mittelhessen vom Ehepaar Günter und Vilma Kämpf ins Leben gerufen. Der Preis zeichnet deutschsprachige Schriftstellende aus, die oder der mit einem Werk oder einer Werkphase einen besonderen Beitrag zur zeitgenössischen deutschsprachigen Literatur geleistet hat.
