Hannah Brinkmann wird von der Jury für ihre erste Graphic Novel "Gegen mein Gewissen" (avant-verlag) prämiert. Die 1990 in Hamburg geborene Comic-Zeichnerin und -Autorin habe hat sich dem Thema "Wehrpflicht und Gewissen“ inhaltlich und grafisch sehr kreativ und (künstlerisch) anspruchsvoll genähert, begründet die Jury. In ihrem Buch setzt sie sich sehr persönlich mit dem Selbstmord ihres Onkels Hermann auseinander.
Der Bruder ihres Vaters wollte in den frühen 70ern als überzeugter Pazifist den Wehrdienst verweigern. Als seine Gründe von der Jury nicht anerkannt wurden, brachte er sich mit gerade mal 19 Jahren um. Seine Geschichte schlug Wellen und sorgte schließlich auch dafür, dass die "Gewissensprüfung" neu konzipiert wurde.
"Hermanns Geschichte ist für mich persönlich und politisch genauso aktuell wie vor vier Jahren. Und dass die Jury das auch so gesehen hat, hat mich unglaublich gefreut und mir gezeigt, dass ich als Comic-Zeichnerin auf dem richtigen Weg bin. Der Stadt Dortmund und der Jury möchte ich dafür von ganzem Herzen danken", so Brinkmann. Hannah Brinkmann wies in ihrer Rede auch auf die Wichtigkeit von Kulturförderungen hin, ohne deren finanziellen Hilfen manche Comic-Zeichner ihre Arbeit nicht leisten könnten. "Deshalb ist der Dortmunder Comic-Preis so wichtig und führt hoffentlich dazu, dass sich noch viele Comic-Zeichner*innen vor Augen führen, dass sie auf dem richtigen Weg sind und wir diese Geschichten brauchen."