Nora Gomringer wird die 44. Trägerin der Carl-Zuckmayer-Medaille, wie das Land Rheinland-Pfalz mitteilt. "Die vielseitig begabte Künstlerin ist eine der großen Sprachartistinnen unserer Zeit. Phantasievoll, kreativ und sich immer wieder neu entdeckend, hat sie die Literaturszene der Gegenwart beeinflusst. In ihren Gedichten und Essays, im Poetry-Slam wie im lyrischen Experiment ist ihre unverwechselbare Stimme zu hören, die von großartigem Sprachvermögen zeugt", begründete Ministerpräsidentin Malu Dreyer ihre Entscheidung, die sie aufgrund von Vorschlägen einer Fachkommission getroffen hat.
Carl Zuckmayer hätte es gefallen, wie Nora Gomringer mühelos zwischen Tiefgang und Komik wechsle. In ihrem letzten Lyrik-Band "Gottesanbieterin" habe Gomringer sogar ein Gedicht über Zuckmayer veröffentlicht.
Nora Gomringer, geboren 1980, hat die deutsche und schweizerische Staatsbürgerschaft. Sie lebt in Bamberg und leitet dort das Internationale Künstlerhaus Villa Concordia. Als freie Schriftstellerin hat sie bereits eine Vielzahl von Lyrikbänden und zwei Essaybände veröffentlicht. Gomringer arbeitet in unterschiedlichen künstlerisch-literarischen Disziplinen. Nach vielen Jahren in der Poetry-Slam-Szene liegt ein Hauptaugenmerk von ihr auf Musik-Wort-Programmen.
Ministerpräsidentin Malu Dreyer verleiht ihr die Auszeichnung am 18. Januar 2021 im Mainzer Staatstheater.
Zum Preis
Die Carl-Zuckmayer-Medaille wird vom Land Rheinland-Pfalz seit 1979 jährlich am 18. Januar, dem Todestag Carl Zuckmayers, an Persönlichkeiten vergeben, die sich um die deutsche Sprache in besonderer Weise verdient gemacht haben. Der Preisträger oder die Preisträgerin erhält eine vom Künstler Otto Kallenbach geschaffene Medaille sowie ein 30-Liter-Fass Nackenheimer Wein, dem Lieblingswein Carl Zuckmayers.
Trägerinnen und Träger der Carl-Zuckmayer-Medaille waren zuletzt: Bruno Ganz (2015), Sven Regener (2016), Joachim Meyerhoff (2017), Yoko Tawada (2018), Robert Menasse (2019) und Maren Kroymann (2020).